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Warum Unternehmen die Interessen ihrer Kundschaft kennen und ihre Bedürfnisse ins Zentrum stellen sollten

Gerade in der Feiertagssaison versuchen Unternehmen, sich mit Rabattschlachten gegenseitig zu unterbieten. Doch der Preis ist längst nicht mehr das einzig ausschlaggebende Kriterium für die Kaufentscheidung. Kunden und Kundinnen wünschen sich zunehmend auch online ein personalisiertes Einkaufserlebnis basierend auf ihren individuellen Präferenzen und Bedürfnissen.
Inflation und Personalmangel auf der einen, zunehmend anspruchsvollere Kundschaft auf der anderen Seite. Für Unternehmen ist das ein Dilemma: Cookies von Drittanbietern stehen vor dem Aus, doch ohne Personalisierung und nahtlose Omnichannel-Erlebnisse geht es heute kaum noch. Hinzu kommt, dass die klassische lineare Customer Journey der Vergangenheit angehört. Kunden und Kundinnen interagieren heute auf Social Media-Kanälen, Websites und Apps mit Marken, stöbern in deren Onlineshops oder schauen in der Filiale vorbei, bevor überhaupt eine Kaufentscheidung fällt. Die Folge sind hochgradig fragmentierte Customer Journeys. Nicht nur im B2C, sondern zunehmend auch im B2B-Bereich stehen Unternehmen unter immer höherem Druck, mit personalisierten Kundenerlebnissen über alle Kanäle hinweg bei Kundinnen und Kunden zu punkten.
Kunden und Kundinnen wünschen sich eine gezielte, interessensbasierte Ansprache
Doch genau darauf kommt es laut einer neuen Studie1 an. Zwar hält die überwältigende Mehrheit (87 %) der Konsumenten und Konsumentinnen die bis dato übliche Einteilung in Alterskohorten weiterhin für sinnvoll. Dennoch wünschen sich Kundinnen und Kunden, innerhalb der eigenen Altersgruppe noch einmal differenzierter basierend auf den eigenen Interessen und Bedürfnissen angesprochen zu werden. Doch Obacht: Mit einer einmaligen Abfrage der Interessengebiete ist es nicht getan. Durchschnittlich sechs Mal pro Jahr probieren Menschen in Deutschland ein neues Hobby aus, bei den unter 25-Jährigen sind es sogar zehn Mal pro Jahr. Mehr als drei Viertel (80 %) der Konsumenten ändern zudem alle paar Monate ihren Geschmack. Bei alledem erwarten sie, dass Marken mit dieser Entwicklung Schritt halten.
Für Marken bedeutet das eine Art kopernikanische Wende. Nicht mehr Produkte, sondern die Kundschaft und ihre Bedürfnisse gehören konsequent ins Zentrum jeglicher unternehmerischen Aktivitäten. Sie sind die Grundlage des Geschäftserfolgs. Und da ist für die meisten Unternehmen noch deutlich Luft nach oben. Bis dato stellt nicht einmal ein Fünftel (17 %) der Konsumenten und Konsumentinnen Marken diesbezüglich ein gutes Zeugnis aus.
Weg mit den Datensilos, hin zur zentralisierten Kommandobrücke
Wie das gelingt, zeigt Henkel. Das Traditionsunternehmen mit mehr als 140 Jahren Firmengeschichte hat mit seiner RAQN-Plattform ein zentrales Terminal geschaffen, von dem aus zahlreiche Marken des Unternehmens ihre Kundeninteraktionen flexibel steuern können. Das Multifunktionstool in Sachen Customer Experience bündelt Datenmanagement, 360-Grad- Kundenprofile sowie Asset Management und E-Commerce sowohl für das Consumer Geschäft (B2C) als auch für seine Geschäftskunden (B2B). Da die Plattform Schluss mit Datensilos gemacht hat, d.h. alle relevanten Kundeninformationen für alle Mitarbeitenden mit Kundenkontakt einsehbar sind, kann Henkel so Inhalte und Produktempfehlungen in kürzester Zeit gezielt ausspielen um Kunden und Kundinnen zum richtigen Zeitpunkt mit der richtigen Botschaft auf dem richtigen Kanal ansprechen.
Optimale Customer Journey bei Onlineshops Eine optimale Customer Journey bei einem Onlineshop kombiniert bestehende First Party Daten mit relevanten Erkenntnissen aus Analyse-Tools. Metadaten der Produkte fließen in die Analysen mit ein und werden mit Customer Journey Daten verknüpft. Das Unternehmen kann so den Mehrwert seiner Produktdaten herausfinden und das Wissen nutzen, um seinen Kunden und Kundinnen zu helfen, das für sie beste Produkt zu finden. Neben klassischen Daten misst und analysiert der Shopanbieter über einen längeren Zeitraum die Interaktion der (potenziellen) Kundschaft mit den Produktdaten. Anhand dessen lässt sich feststellen, wie lang Produkttexte im Idealfall sein müssen, wie viele und welche Bilder einen Verkaufsprozess erleichtern und wie insgesamt die bestmögliche Umgebung für ein erfolgreiches Einkaufserlebnis für Kunden und Kundinnen sein sollte. Für ein Unternehmen in der Größenordnung von z. B. OTTO ist das Optimieren der Angebote ein komplexer Prozess. Dazu zählen zum Beispiel die Verbesserung von Landingpages, um die Farbauswahl für Produkte zu erweitern oder die Ausgestaltung von Wunschlisten. Auch Bereiche wie Query Service, Data Science Workspace und Customer Journey Analytics werden miteinander kombiniert, um leistungsstarke Analysen durchzuführen und alle Schritte an einem Ort erledigen zu können. Doch unabhängig von der Größe eines Unternehmens, kann die angewandte Technik hinter der Customer Journey im Idealfall nicht nur mehr Datenquellen einbinden, sondern für die Analysen auch mehr Variablen definieren. Diesen Variablen können bestenfalls noch zusätzlich mehr mögliche Werte zugeordnet werden. Gerade die Kombination der zusätzlichen Variablen und Datenquellen lässt völlig andere und wertvolle Analysen zu. Das alles ergibt ein Mehr an Möglichkeiten, um eigene Datenmodelle zu modellieren, mit ihnen Daten zu analysieren und so die Verkaufsprozesse und letztlich die Customer Journey zu optimieren. |
Eine Frage der Technologie
Echtzeit-Kundenerlebnisse, maßgeschneiderte Botschaften und das bei einer stetig wachsenden Anzahl digitaler Kanäle – das alles zu managen, klingt hochkomplex. Doch dank moderner Technologien und automatisierter Prozesse ist die Orchestrierung von Customer Journeys sehr gut händelbar. Mit Lösungen wie einer modernen Customer Data Platform können Unternehmen ihrer Kundschaft − auch ohne große Marketing- und IT-Teams − maßgeschneiderte Kundenerlebnisse in Echtzeit anbieten.
Customer Data Plattformen werden zum Herzen eines Unternehmens. Hier kommen alle relevanten Informationen, z. B. Verhaltensdaten oder die Einkaufshistorie der Kundschaft, zusammen und werden zu einheitlichen 360-Grad-Kundenprofilen verknüpft. Und das ist entscheidend. Nur wenn wirklich alle Informationen an einem zentralen Punkt und für alle Mitarbeiter*innen mit Kundenkontakt verfügbar sind, können nahtlose Customer Journeys und überzeugende Kundenerlebnisse entstehen.
Mit nahtlosen Echtzeit-Erlebnissen nachhaltig überzeugen
In Anbetracht aktueller Herausforderungen steht fest: Unternehmen kommen besser durch die Krise, wenn sie im Bereich ihrer digitalen Kundeninteraktionen gut aufgestellt sind. Dazu gehören nahtlose Omnichannel-Erlebnisse in Echtzeit, die sich als entscheidender Wettbewerbsvorteil erweisen. Richtig eingesetzt profitieren Unternehmen und Kunden sowie Kundinnen gleichermaßen. Konsumenten erhalten maßgeschneiderte Angebote sowie Services und Unternehmen können ihr Geschäftswachstum weiter ausbauen.

Autor
Markus Erwin
Sr. Sales GTM Lead Adobe Experience Platform DACH & Eastern Europe bei Adobe
Markus Erwin ist als Go-to-market Lead Adobe Experience Platform für die GTM Strategie aller Datenlösungen von Adobe in Central Europe zuständig. Mit mehr als 10 Jahren Erfahrung im Tech Bereich und als – wie er sich selbst bezeichnet – Data Geek unterstützt er maßgeblich die erfolgreiche Platzierung und Umsetzung großer Transformationsprojekte bei Enterprise Kunden. Gleichzeitig ist er Bindeglied zwischen Produkt, Marketing, Strategie, Partner Management & Enablement. Daneben tritt Markus als Thought Leader & Speaker bei zahlreichen Events und Webinaren auf.
https://business.adobe.com/de/
https://www.linkedin.com/in/markus-erwin-03443230/
Literatur & Links
[1] Die Studie wurde von Adobe durchgeführt