Website-Branding 2022

Die Website ist ein grundlegender Bestandteil einer jeden Unternehmensstrategie. Sie schafft Online-Präsenz, vermittelt hilfreiche Informationen zu Unternehmen, Marke sowie Produkten. Zudem ist sie wichtigste Ressource zur Gewinnung von Leads und dem Führen der Kundschaft durch den Verkaufsprozess. Auch ist sie der perfekte Platz für erfolgreiches Branding. Wir haben für Sie aktuelle Tipps zusammengestellt, die dabei helfen, ein wirkungsvolles Branding auch im Jahr 2022 zu erreichen.
Die Website eines Unternehmens liefert nicht nur Wissenswertes, sie ist zudem der Ort, an dem eine emotionale Bindung zur Zielgruppe aufgebaut werden kann. Von der Erstellung des Logos bis zur Planung der Inhalte: Optik, Atmosphäre und Charakteristika des Online-Auftritts spielen eine ebenso große Rolle wie relevante und gut aufbereitete Informationen, um potenzielle Kunden und Kundinnen anzulocken und Bestandskundschaft zu halten.
97 % der Kunden und Kundinnen informieren sich einer Studie zufolge im Internet über ein Unternehmen. Dies sollte bestmöglich genutzt werden. Denn nur Websites mit eindeutigem Wertversprechen veranlassen die Nutzer*innen länger als wenige Sekunden zu verweilen.
Das Geheimnis einer Website, die intuitiv mit den Nutzern und Nutzerinnen in Resonanz tritt, ist die Erstellung eines starken Brandings, einer echten Marken-Website. Diese wird mit einer gelungenen Kombination aus Bildern, wiederkehrenden Farben und aussagekräftigen, originellen, emotionalen oder persönlichen Texten – einem richtig guten Storytelling – zum persönlichen Profil des Unternehmens.
Es geht weniger darum, dass eine Website einfach gut aussieht. Die Online-Präsenz sollte mit dem Image der Marke und dem, was das Unternehmen ausmacht, übereinstimmen. So ist sie effektiver als eine Seite, die ein edles Design hat, aber das Markenimage ignoriert. |
Der Marke eine Persönlichkeit geben
Dreh- und Angelpunkt für ein erfolgreiches Website-Branding ist das Markenimage – sozusagen die „Persönlichkeit“ des Unternehmens.
Wenn wir ein persönliches Profil auf Facebook, Instagram oder einem anderen Sozialen Netzwerk anlegen, kehren wir bestimmte Aspekte unseres Lebens nach außen. Manches betonen wir, anderes lassen wir weg. Mit Bildern, Zitaten und Aussagen unterstreichen wir das, was uns ausmacht oder zeigt, wie wir wahrgenommen werden wollen.
Das Branding eines Unternehmens und seiner Website funktioniert im Prinzip auf die gleiche Weise. Und natürlich sollte dabei ebenso darauf geachtet werden, nicht etwas darzustellen, was nicht da ist. So wie das potenzielle Tinderdate spätestens beim ersten Treffen bemerkt, dass das Profilfoto nicht der realen Person entspricht oder bereits zehn Jahre alt ist, so werden es Kunden und Kundinnen spätestens nach dem Kauf eines Produkts oder dem Lesen des Kleingedruckten bemerken, wenn eine Marke nicht hält, was sie vorgibt zu sein.
Doch letztendlich kann man sagen: so wie es unterschiedliche Persönlichkeitsmerkmale bei uns Menschen gibt – die wir zu unseren Gunsten in den Vordergrund rücken –, so gibt es auch bestimmte Charakteristika eines Unternehmens, die mit Bildern, Texten und Videos auf einer Website konsequent darstellt werden können, um ein bestimmtes Branding auszubilden. So kann eine Website beispielsweise eines der folgende Unternehmensmerkmale in den Vordergrund rücken:
- Kompetenz: zuverlässig, professionell, durchdacht, informativ
- Kultiviertheit: Raffinesse, charmant, prestigeträchtig
- Originalität: witzig, fantasievoll, spielerisch, kreativ
- Aufrichtigkeit: ehrlich, warmherzig, Wohlfühlort
- Robustheit: outdooraffin, wagemutig
Hat die Marke eine Persönlichkeit, die die Zielgruppe anspricht, dann kann die Marke zum guten Freund der Kundschaft werden.
5 Tipps für ein gelungenes Branding
Hat man sich für ein bestimmtes Image, für eine bestimmte „Persönlichkeit“ der Website entschieden, bleibt nur noch die Frage offen, wie genau man diese am besten konsequent und stringent umsetzt. Denn natürlich soll das Branding schon auf den ersten Blick wirken. Schließlich ist die Website eines Unternehmens digitales Schaufenster und Visitenkarte in einem. Und der erste Eindruck zählt. Im Folgenden haben wir für Sie die wichtigsten Punkte zusammengestellt, die für ein erfolgreiches Branding beachtet werden sollten.
1. Das Ziel im Blick
Eine Website kann aus unterschiedlichen Gründen erstellt werden. Sie kann schlicht die Visitenkarte im Netz sein, sie kann dem Vertrieb von Produkten dienen, sie kann eine Marke einem größeren Publikum zugänglich machen oder eine Marke bekannter werden lassen. Und manchmal soll sie alles gleichzeitig können. Genau zu wissen, warum eine Online-Präsenz erstellt wird, ist der erste Schritt zur Entwicklung eines Branding, das auf den ersten Blick Wirkung zeigt. Die Definition der Ziele hilft dabei, die beste Art und Weise zu finden, sich vor den Besuchern und Besucherinnen der Seite zu präsentieren. Entscheidend sind die Fragen nach dem Nutzen der Website und danach, wie sie sich von der Online-Präsenz der Mitbewerber*innen unterscheiden kann.
2. Ein guter Name und ein starkes Logo
Ein guter Name für die Website ist wichtig. Denn der Name kann bereits sehr viel verraten und gehört zu den ersten Dingen, die Besucher*innen von der Website wahrnehmen und sich im besten Fall einprägen. Ähnliches gilt für das Logo. Nicht nur aus diesem Grund ist das Logo ein wichtiger Bestandteil der Markenidentität. Für die Unternehmenswebsite eignet sich ein Logo mit einer gut gemachten Tagline ganz besonders. So wissen Besucher*innen auf den ersten Blick, was sie auf der Seite erwartet. Es gibt inzwischen gute Möglichkeiten, ein professionelles Logo selbst online per Logoersteller zu kreieren. Wenn es ausgesprochen ausgefallen sein soll oder man bereits eine ganz bestimmte Vorstellung vom eigenen Logo im Kopf hat, kann es sich lohnen in einen Designer zu investieren, der ein maßgeschneidertes Logo nach den eigenen Wünschen entwirft.
Extra-Tipp: Es hat sich gezeigt, dass Websitebesucher*innen die Seiten von links nach rechts betrachten. Die linke obere Ecke zieht dabei die größte Aufmerksamkeit auf sich und wird so zum besten Platz für entscheidende Markenelemente wie Slogan und Logo. |
3. Auf die Farbwahl achten
Studien zeigen, dass Farben bei den Betrachtenden Emotionen und sogar bestimmte Verhaltensweisen auslösen können. Darüber hinaus können Farben Blicke in die gewünschte Richtung lenken. Es gibt einen guten Grund, aus dem viele Call-to-Action-Buttons auf Websites in einer knalligen Farbe gestaltet sind. Bevor also wahllos Farben ausgewählt werden, sollte überlegt werden, ob diese zur Markenidentität passen, wie mehrere Farben ein stimmiges Gesamtbild ergeben und was die Farben bei den Betrachtern auslösen.
Dabei kann auch durchaus mit den Erwartungen gespielt werden. Es gibt schließlich kein Gesetz, das vorschreibt, dass ein Unternehmen mit Bio-Produkten seine Website nur in Grün- und Naturtönen gestalten darf. Eine bewusste Farbwahl kann auch dafür sorgen, sich von der Konkurrenz abzuheben.
Extra-Tipp: Ein Styleguide kann künftige Arbeiten an der Website enorm erleichtern. Der Styleguide basiert auf der anfänglichen Arbeit am Branding. Dazu gehören nicht nur Infos zur Farbgestaltung und zur Tonalität der Seite, sondern auch dazu, wie Artikel formatiert sind, wie visuelle Inhalte erscheinen und welches Vokabular verwendet wird. |
4. Eine kohärente Content-Strategie nutzen
Mittlerweile geht die Tendenz weg von kurzen Ansagen und hin zu längeren Inhalten. Das bedeutet nicht, dass diese aus endlosen Textmauern bestehen müssen. Das Interesse der Leser*innen wird durch informative und gut verfasste Inhalte, die ansprechend aufbereitet sind, aufrechterhalten. Viel hilft also nicht unbedingt viel. Die Aufbereitung kann mit klassischen Grafiken, Infokästen, Bildern und Aufzählungen aufgefrischt werden. Immer beliebter werden aber auch eingefügte Videos mit Interviews oder vertiefenden Erklärungen. Und man sollte ein wenig Zeit investieren, um eine Inhaltsstrategie zu entwickeln und Themen zu wählen, die mit Markenidentität und Zielgruppe übereinstimmen. Nur so erhalten die Besucher*innen der Website den vielbesagten Mehrwert, das Branding wird gestärkt und es können neue Leser*innen aus anderen Bereichen des World Wide Web angelockt werden.
5. Die User Journey als Schlüssel
Die User Journey ist der Weg, den ein Kunde oder eine Kundin auf der Website zurücklegt – vom ersten Blick auf die Landing Page bis hin zum Kauf eines Produkts oder der Inanspruchnahme einer Dienstleistung. Besonders wohl fühlen sich Kunden und Kundinnen auf diesem Weg, wenn sie dabei optimal betreut und barrierefrei durchgeführt werden. An jedem wichtigen Scheidepunkt auf dem Weg muss das Unternehmen bzw. die Unternehmenswebsite dafür Sorge tragen, dass Interessierte nicht abspringen. Eine gute User Journey lenkt Handlungen gezielt, ohne aufdringlich zu wirken.
Fazit
Mit einem ausgefeilten Website-Branding kann die Konversationsrate in die Höhe schnellen. Wer am Website-Brandig spart – sei es an Zeit oder Geld – spart am falschen Ende.

Autorin
Lilian Weise
Content-Creator, freiberuflich
Lilian ist freiberuflich als Content-Creator tätig. Bevor sie sich selbständig machte, sammelte sie Erfahrungen im Bereich Marketing in verschiedenen Start-ups. So konnte sie sich ein umfangreiches Wissen aneignen, dass sie immer gerne weitergibt. Kreativ lebt sie sich auch in ihrer Freizeit aus. Lilian malt und zeichnet mit Leidenschaft.