KI-Tools für die deutsche Sprache
Schreiben und Texten auf dem aktuellen Stand der Dinge

Das Schreiben hochwertiger Texte stellt viele Unternehmer vor Herausforderungen. Viele Dinge müssen – je nach Art des Textes und der Zielgruppe – beachtet werden. Erleichterung bringen seit ungefähr zwei Jahren mehrere Programme, die das Schreiben mithilfe von KI (Künstliche Intelligenz) anbieten. Das Angebot an diesen KI-Tools ist riesig und die Qualität variiert. Tipps, welche Programme Ihnen beim Schreiben auf Deutsch behilflich sein und wie Sie damit die Qualität Ihrer Unternehmens- und Werbetexte steigern können, finden Sie in diesem Beitrag.
Wie KI-Programme im Allgemeinen funktionieren
Die meisten Tools sind nur auf Englisch erhältlich, können allerdings für eine Vielzahl verschiedener Sprachen dank einer internen Übersetzung verwendet werden (alle beinhalten Deutsch). Sie analysieren Eingabedaten und schreiben darauf basierende Texte. Die Eingabedaten sind sogenannte Briefing-Texte, die Sie zuvor definieren. Diese sind nötig, um der KI zu erklären, was Sie von ihr erwarten. Ähnlich, wie Sie Ihrem Mitarbeiter erklären, um welche Art von Text es sich handelt, über den er schreiben soll. Diese Eingaben kann die KI verstehen und verarbeiten und dementsprechend bei der Erstellung des Textes berücksichtigen.
Vordefinierte Textarten
Die meisten Programme ermöglichen, auf vordefinierte Textarten zurückzugreifen. Das erleichtert die Arbeit, da die KI auf diese Textarten speziell trainiert wurde. Somit sind die Ergebnisse mehrheitlich besser. Manche Programme (wie z. B. Mind-Verse und Jasper) bieten in diesem Zug auch noch speziell auf die Textart zugeschnittene Fragen, die Sie beantworten können, sodass die KI noch gründlicher arbeiten kann. Andererseits macht es den Prozess auch äußerst intuitiv und einfach.
So unterscheiden sich die gängigen KI-Schreibprogramme
Sprache
Das offensichtlichste Merkmal ist die Sprache. Es gibt Programme, die nur auf Englisch zu bedienen sind – auch wenn sie andere Sprachen verarbeiten können (z. B. Jasper, Frase und ClosersCopy). Andere sind wiederum entweder in deutscher Sprache verfügbar oder sogar nur auf Deutsch erhältlich (z. B. Mind-Verse).
Bedienung
Interessanterweise unterscheiden sich hier alle Tools gänzlich voneinander. Auch wenn sie alle doch ähnlich funktionieren, geht jeder Hersteller seinen eigenen Weg – ähnlich wie bei Smartphones (Apple vs. Android). Generell haben aber die meisten Anbieter hervorragende Lerninhalte in ihrem Hilfebereich, um bestmöglich bei der Nutzung zu unterstützen (z. B. ClosersCopy, Frase, Jasper, Mind-Verse).
Qualität
Hier scheiden sich die Geister. Während die Qualität maßgeblich von individuellen Faktoren beeinflusst wird – weiter unten in diesem Artikel erkläre ich, auf was es ankommt und gebe Tipps, wie die Qualität verbessert werden kann – gibt es dennoch ein paar Objektive Maßstäbe, die Sie wissen sollten.
Entscheidend für den Erfolg einer KI sind die zugrunde liegenden Trainingsdaten. So trainiert Mind-Verse etwa ihre KI zusätzlich zu den regulären Daten in allen möglichen Sprachen (vorwiegend jedoch Englisch) sehr spezifisch auf deutsche Texte, während andere Anbieter andere Fokus- Punkte setzen – z. B. gezielt auf das Schreiben von langen Texten oder von Werbetexten wie bei ClosersCopy. Die einzigen beiden Anbieter, die meiner Meinung nach in allen Bereichen wirklich gute Ergebnisse abliefern können, sind Jasper und Frase. Sie liefern sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch ausgezeichnete Ergebnisse und können zielgruppengerechte Werbetexte genauso wie lange Blogbeiträge, Presseberichte, Reden oder gar bis hin zu ganzen Büchern schreiben.
Preise
Auch die Preise können stark variieren. Wer nicht zu sehr in die Tasche greifen möchte oder kann, der sollte sich ClosersCopy oder Mind-Verse anschauen. Auch Frase und Jasper haben günstige Monatstarife. Allerdings kann ich nicht empfehlen, bei letzteren beiden die Einstiegstarife zu nutzen, da zu wenige Möglichkeiten freigeschaltet sind und die Arbeit sehr eingeschränkt wird.
Wer ernsthaft mit dem Gedanken spielt KI für seine Unternehmenstexte einzusetzen, wird mit Jasper oder Frase in den höheren Tarifen am glücklichsten. Beide Programme arbeiten auf einem ähnlichen Niveau, das von den anderen Anbietern nicht ganz erreicht werden kann.
Warum liefert ein Programm auf Englisch bessere deutsche Texte als ein Programm, das auf Deutsch trainiert wird?
Eventuell stellte sich Ihnen beim Vergleich oben die Frage auf, warum Jasper und Frase besser sein sollen als z. B. Mind-Verse. Diese Frage ist natürlich berechtigt und benötigt ein bisschen technischen Kontext. Wie schon erwähnt, sind die Trainingsdaten für die KI ein entscheidendes Schlüsselelement. Hier kommt es jedoch nicht nur auf die Qualität der Trainingsdaten an, sondern auch auf die Quantität. Mind-Verse setzt, wie die anderen beiden genannten, auch auf einen Algorithmus, der GPT-3 heißt. Allerdings bedient sich Jasper neben diesem noch weiterer KI-Eigenentwicklungen des Unternehmens und kann so auf eine größere Bandbreite von Trainingsdaten zurückgreifen. Frase hat dies nie offiziell bestätigt, ich gehe jedoch davon aus, dass es hier auch so ist. Bei Jasper weiß ich, dass die KI mit jeder Nutzung eines Users dazu lernt. Da dies bei GPT-3 nicht vorgesehen ist, können Tools, die nur auf GPT-3 setzen (so wie Mind-Verse), nicht sofort von mehr Nutzern und deren Eingaben und Ausgaben profitieren. Hier müssen die Daten gesammelt und sporadisch eingespielt und aktualisiert werden. Das heißt Fortschritte sind ähnlich wie bei Updates von Programmen oder Apps in Abständen zu erwarten, während Jasper jeden Tag besser wird.
Das erklärt jedoch nur bedingt, warum ein englisches Tool wie Jasper bessere deutsche Texte schreibt als ein deutsches Programm wie Mind-Verse. Dazu müssen Sie noch folgendes wissen:
Die KI funktioniert so, dass Sie einen deutschsprachigen Input liefern – die Anweisung für die KI, was zu tun ist. Dieser wird intern übersetzt ins Englische und verarbeitet. Nun wird ein englischer Text generiert, wieder zurück ins Deutsche übersetzt und Ihnen als Ergebnis präsentiert. Dies ist bei Jasper und Frase der Fall, aber auch bei Mind-Verse, obwohl es ein deutsches Tool ist. Das liegt daran, dass die KI es nur so kann.
Schlüsselfaktoren sind also einerseits wie gut die KI generell auf Englisch schreibt, aber auch wie gut die KI übersetzt. Beide Tools nutzen denselben Übersetzungsmechanismus. Hier gibt es keine Unterschiede. Also liegt der Schlüssel darin, wie gut die KI auf Englisch schreibt und wie gut die KI es so schreiben kann, dass es bestmöglich und qualitativ hochwertig übersetzt werden kann.
Die Folge:
Daraus ergibt sich, dass Tools wie Jasper und wahrscheinlich Frase deutlich schneller Fortschritte machen. So erklärt sich auch die höhere Qualität der Ausgaben, obwohl deren Kernfokus nicht auf deutschen Texten liegt – so wie bei Mind-Verse.
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Auch Mind-Verse ist nicht schlecht. Es ist für jeden, der gerne ein deutschsprachiges User-Interface, deutschen – und zugegeben wirklich schnellen – Support und ein deutsches Unternehmen unterstützen möchte, auf jeden Fall einen Versuch wert!
Wie man die Qualität von KI-generierten Texten sicherstellt
Wenn es um die Qualität von KI-generierten Texten geht, dann gibt es ein paar Dinge zu beachten. Diese können auch von Software zu Software unterschiedlich sein. Im Allgemeinen sind folgende Punkte jedoch universell anwendbar:
1. Die Qualität der Eingaben bestimmt die Qualität der Ausgaben
Das bedeutet, dass die KI-Software nicht in der Lage ist, qualitativ hochwertige Texte zu generieren, wenn Sie zu wenige, zu allgemeine oder gar falsche Eingabedaten zur Verfügung stellen – z. B. falsche Rechtschreibung, zu wenige Informationen über Ihr Unternehmen oder Ihr Produkt, etc. Es ist also wichtig, dass Sie sich die Zeit nehmen für hochwertige Eingabedaten. Nur so können Sie auch mit hochwertigen Ausgaben rechnen.
2. Geben Sie der KI etwas Zeit, damit sie Ihr Unternehmen und Ihren Schreibstil kennenlernt
Genau wie Menschen braucht auch die KI eine gewisse Zeit, um Sie, Ihr Unternehmen sowie Ihre Produkte und Dienstleistungen als auch Ihren Schreibstil kennenzulernen. Erwarten Sie also nicht unbedingt direkt von Anfang an perfekte Texte. Wenn Sie der KI-Software jedoch genügend Eingabedaten zur Verfügung stellen – z. B. Artikel, Blogbeiträge, Beiträge in sozialen Medien – wird sie relativ schnell in der Lage sein, sehr hochwertige Texte zu generieren. Erfahrungsgemäß dauert es ca. ein bis zwei Wochen bei täglicher Nutzung von 30 bis 60 Minuten, bis die KI genug gelernt hat, um hervorragende Qualität abzuliefern. In der Regel kann ab diesem Zeitpunkt ein deutlicher Anstieg der Performance wahrgenommen werden.
3. KI-basiertes Schreiben ist eine Fähigkeit, die erlernt werden muss
Genau wie das Formulieren hochwertiger Texte an sich oder das Anwenden einer Fremdsprache ist auch KI-basiertes Schreiben eine Fähigkeit, die gelernt und geübt werden muss, um bessere und genauere Ergebnisse zu erzielen. Am Anfang klappt es vielleicht nicht immer perfekt und Sie müssen hier und da Wörter oder Sätze im Text korrigieren und austauschen. Aber mit regelmäßiger Übung werden Sie recht schnell in der Lage sein, Ihre Texte deutlich schneller und akkurater zu schreiben, als es Ihnen per Hand bzw. Tastatur möglich ist. Sie werden rasch an einen Punkt kommen, wo Sie 25-50 % Ihrer Zeit einsparen und gleichzeitig sogar höhere Textqualität abliefern können.
KI-Texte, besser als die von Menschen?
Zunächst möchte ich auf den Aspekt eingehen, dass die KI nicht den Texter, Copywriter oder Autor ersetzen soll und kann. Vielmehr soll Künstliche Intelligenz in diesem Umfeld die Menschen bei ihrer Arbeit unterstützen und entlasten. Das heißt, es entsteht ein symbiotisches Arbeitsumfeld zwischen Mensch und Maschine. Sie trainieren die KI, während diese Ihnen einen Teil der Arbeit abnimmt und Texte für Sie erstellt. Doch welche Bereiche der Texterstellung kann die KI für Sie wirklich übernehmen?
Analyse und Korrekturen
Wie bereits erwähnt kann die KI Ihre, aber auch die von ihr erzeugten Texte analysieren und korrigieren. Das ist ein großer Vorteil, denn so können Sie kostspielige Fehler vermeiden. Möglich sind Struktur- und Inhaltsanalysen – also Textaufbau, SEO- oder anderweitige Konformitäten sowie die Verwendung bestimmter Schlüsselwörter oder -sätze. Auch zielgruppengerechte Sprache kann analysiert und geprüft werden. Selbstverständlich beherrscht die KI auch die deutsche Rechtschreibung und Grammatik und kann hier entsprechend korrigierend zur Seite stehen.
Stil und Wortwahl
Ferner kann Ihnen die KI auch bei Ihrem Stil helfen. Sie ist nicht nur in der Lage, die richtigen Wörter zu wählen, sondern kann sie auch für eine bessere Lesbarkeit und SEO optimieren. Und das alles in Echtzeit!
Wissen & Recherche
Dieser Part ist ein echter Gamechanger! Normalerweise funktioniert Recherche wie folgt: Sie prüfen manuell mehrere Quellen zu besagtem Thema und filtern anschließend die für Sie bzw. Ihren Artikel/Beitrag relevanten Informationen. Stellen Sie sich vor, Sie könnten sich hierfür vielfach klonen. Jeder Klon recherchiert selbstständig andere Quellen zu besagtem Thema und am Schluss wird all das Wissen zusammengetragen und gefiltert. So ungefähr sieht eine Recherche mithilfe von künstlicher Intelligenz aus. Sie haben Zugang zu wesentlich mehr Quellen in einem deutlich verkürzten Zeitaufwand. In der Zeit, in der Sie eine Quelle studiert haben, hat die KI bereits hunderte oder tausende ähnlicher Quellen zur Verfügung. Die KI‘s der meisten Anbieter auf dem Markt haben sogar große Teile des freien Internets und der (Welt-)Literatur gelesen und in ihren Datenbanken gespeichert. Darauf haben Sie mit praktisch einem Klick Zugriff! Sicherlich können Sie sich nun ausmalen, was das für Ihre künftigen Textarbeiten bedeuten kann.
Allerdings möchte ich die Kehrseite nicht verschweigen. Wie Sie wissen, ist weder in Büchern und schon gar nicht im Internet alles wahr, was niedergeschrieben wurde. Auch kann es sein, dass bestimmte Inhalte bereits überholt sind und nicht den neuesten Stand widerspiegeln. Bereiche wie Technik und Wissenschaft beispielsweise sind geprägt von täglichen Neuerungen und neuen Errungenschaften. Deshalb ist es unabhängig vom Bereich notwendig, dass Sie die Fakten, die die KI darlegt, selbstständig auf Korrektheit und Aktualität überprüfen. Es kann vorkommen, dass die KI hier und da einen älteren Kenntnisstand als relevanter einstuft – z. B. weil sie hierüber viel mehr Quellen findet – und niederschreibt, anstatt auf die Inhalte der aktuellsten Quellen zu setzen. Es gibt noch weitere Szenarien, weshalb die KI Fakten nicht korrekt ausgibt. Jedoch ist es für Sie als Unternehmer wichtig zu wissen, dass dies passieren kann und dass Sie Ihre erzeugten Texte daraufhin überprüfen (lassen).
Fazit
Die Vorteile des Einsatzes künstlicher Intelligenz bei der Texterstellung liegen auf der Hand. Die KI kann Ihnen bei der Struktur, dem Stil, der Wortwahl, der Recherche und noch vielem mehr helfen. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass sie nicht perfekt ist und dass Sie Ihre Texte immer auf Richtigkeit und Faktenkorrektheit überprüfen sollten. Dennoch kann ich aus Erfahrung sagen, dass Sie mithilfe der KI so schnell und einfach Texte erstellen, wie nie zuvor, die sowohl qualitativ hochwertig als auch relevant und auf Wunsch sogar suchmaschinenfreundlich sind.
Alles in allem kann ich Ihnen versichern, dass Sie – wenn Sie das Handwerk des KI-basierten Schreibens sehr gut beherrschen – fünf- bis zehnmal schneller zu Ihrem „druckfertigen“ beziehungsweise „veröffentlichungsfähigen“ Text gelangen als zuvor. Im Umkehrschluss bedeutet dies auch, dass Sie – sofern Sie genauso viel Zeiteinsatz wie zuvor aufwenden möchten – nun fünf- bis zehnmal so viele Texte in ähnlicher Textlänge in dieser Zeit verfassen können. Deshalb sehe ich hier ganz klar die Zukunft des Schreibens und bin überzeugt, dass diese Art des Schreibens in wenigen Jahren der Standard ist.

Autor
Fabian Mahnke
Gründer und CEO von SmarterSchreiben
Fabian Mahnke betreibt das Onlineportal SmarterSchreiben, dessen Ziel es ist, das Schreiben mit KI vor allem im geschäftlichen Kontext näher zu bringen und insgesamt gesellschaftsfähig zu machen. Bei der Verwendung von KI-basierten Texteditoren im Deutschen gibt es im Vergleich zum Englischen noch viele Hürden. Fabian hat bereits über eine halbe Million Wörter mit KI geschrieben, darunter ein Buch, das sich gerade im Lektorat befindet und kennt daher die die Hürden und Probleme, die Unternehmer im Umgang mit solchen Tools haben und bietet hierfür die passenden Lösungen.
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