So starten Sie einen Podcast in 10 einfachen Schritten

Business-Podcasting hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen, und immer mehr Marken übernehmen diese Strategie für sich. Das Format bietet nicht nur Raum für die Veröffentlichung wertvoller und informativer Inhalte, sondern auch für gezielte Werbung und verkaufsfördernde Maßnahmen: Verbraucher, die Woche für Woche Ihrem Podcast zuhören, werden ein Vertrauensverhältnis zu Ihrer Marke aufbauen und sich leichter zum Kauf Ihrer Produkte bewegen lassen.
Aus Marketing-Sicht ist Podcasting ein attraktives und kostengünstiges Mittel, um die Unternehmensmarke in den Fokus zu rücken. Über Podcasting verbinden Sie sich auf sinnvolle Weise mit Ihrem Publikum und können eine langfristige Kunden-Marken-Beziehungen aufbauen. Diese wichtigen Vorteile ergeben sich aus der Nutzung von Podcasts für Ihr Unternehmen:
- Ihre Marke erhält mehr Sichtbarkeit und „Charakter“
- Sie werden als Vordenker der Branche wahrgenommen
- Sie können ein breiteres Publikum erreichen
- Sie können Vertrauen bilden und eine loyale Follower-Gemeinschaft aufbauen
- der Absatz Ihrer Produkte oder Dienstleistungen kann einen Push erhalten
- Ihre Website kann einen Anstieg des SEO-Traffics verzeichnen
- indem Sie Sponsoren und Anzeigenkunden für Ihren Podcast gewinnen, können Sie sogar zusätzliche Einnahmen generieren
Wenn Sie jetzt in die Planung eines Business-Podcasts gehen möchten, der Ihr Publikum begeistert, Ihnen dabei hilft, einen Abonnentenstamm aufzubauen und später sogar Conversion-Rates vorantreibt, führen wir Sie mit diesem Guide Schritt für Schritt durch den Prozess der Umsetzung.
Schritt 1: das technische Equipment
Bevor Sie einen Podcast starten, sollten Sie sich um die richtige technische Ausrüstung kümmern, um sicherzustellen, dass Sie qualitativ hochwertige Audioergebnisse erzielen. Dieses technische Equipment werden Sie benötigen:
- ein Mikrofon
- Kopfhörer
- einen Pop-Filter
- Aufnahme- und Bearbeitungssoftware, z. B. Adobe Audition
- einen ID3-Editor, da ID3-Tags es Ihnen ermöglichen, Informationen wie den Titel der Episode und das Albumcover mit der Episode selbst zu speichern
- einen Podcast-Hosting-Account, z. B. auf Soundcloud
Schritt 2: definieren Sie Ihren idealen Podcast-Hörer
Für wen ist Ihr Podcast bestimmt? Sie sollten nichts tun, ohne zuerst Ihr Zielpublikum und Ihre Nische zu kennen. Stellen Sie sich bei der Definition Ihres Zielpublikums die folgenden Fragen:
- Welchen demographischen Hintergrund hat mein Publikum?
- Was sind seine Interessen und was motiviert es?
- Wie kann mein Unternehmen, mein Produkt oder meine Dienstleistung meinem Publikum helfen? Welchen Sinn stiftet es und welche Probleme löst es für mein Publikum?
- Welche Informationen benötigt mein Publikum, um Kaufentscheidungen zu treffen?
- Wie viel Zeit steht meinem Publikum zur Verfügung?
Diese Anhaltspunkte werden Ihnen dabei helfen, Entscheidungen bezüglich der passenden Inhalte, der Gesprächsformate und Frequenzen zu treffen.
Schritt 3: vermitteln Sie Mehrwert
Natürlich möchten Sie, dass Ihr Podcast für Ihr Unternehmen von Nutzen ist. Aber das bedeutet auch, dass Sie das Interesse Ihres Publikums wecken und ihm einen Grund zum Zuhören geben müssen – dazu sollten Sie mit ihrem Programm einen echten Mehrwert bieten. Letztlich gibt es drei Elemente, die die Menschen Woche für Woche dazu bringen, sich auf Podcasts einzulassen. Im besten Fall erfüllt Ihrer gleich alle drei dieser Faktoren:
- Unterhaltung: Die Menschen lieben es, gut unterhalten zu werden. Auch wenn sich viele Business- Podcasts auf eher technische Themen konzentrieren, kann das Format dennoch unterhaltsam sein – wenn Sie zum Beispiel einen charismatischen Gastgeber oder Gäste haben.
- Bildung: Viele Menschen hören Podcasts, weil sie etwas lernen wollen – Informationsvermittlung kann eine Chance sein, sich in der Branche einen Namen als Experte zu machen.
- Inspiration: Motivierende Inhalte und Themen, die Neugierde wecken, regen zum Nachdenken an und vermitteln positive Gefühle bei Ihren Hörern.
Schritt 4: wählen Sie Ihr Thema
Ihr Podcast sollte durch ein bestimmtes Kernthema definiert werden, welches sich wie ein roter Faden durch alle Episoden zieht. Das Thema sollte genau auf Ihr Zielpublikum zugeschnitten sein. Setzen Sie sich also intensiv mit den potenziellen Käuferpersönlichkeiten auseinander und überlegen Sie, was am besten funktionieren würde. Welches Thema ist nachhaltig interessant und wertvoll? Was würde die besten Ergebnisse erzielen? Welches Thema würde es Ihnen ermöglichen, Ihre Marke am besten in Szene zu setzen? Im Idealfall sollte es einzigartig genug sein, damit Sie sich von anderen Formaten abheben, aber breit genug, damit Sie genügend Menschen ansprechen.
Schritt 5: geben Sie Ihrem Podcast einen Namen
An diesem Punkt beginnt sich Ihr Format zu konkretisieren. Sie wissen nun, an welches Zielpublikum Sie sich wenden, welchen Mehrwert Sie liefern und welches Kernthema Sie behandeln möchten. Wählen Sie also einen passenden Namen für Ihr Programm. Er sollte interessant und aufmerksamkeitsstark sein, clever und relevant sowie kurz und bündig.
Überlegen Sie sich mindestens fünf verschiedene Namensalternativen. Wählen Sie die drei besten aus, und holen Sie sich ehrliches Feedback von Mitarbeitern, Freunden oder der Familie ein. So können Sie Verbesserungsvorschläge erhalten oder gar gemeinsam neue Ideen kreieren.
Schritt 6: den geeigneten Moderator finden
In vielen Fällen sind ein oder mehrere Teammitglieder Ihres Unternehmens Gastgeber des Podcasts. Dies hat den Vorteil, dass sie wertvolle Informationen über das Unternehmen und die Branche auf authentische Weise vermitteln können. Die Qualität und Sympathie des Gastgebers entscheidet häufig über dessen Erfolg. Er oder sie sollte besonders charismatisch, freundlich und nicht zuletzt sachkundig sein. Wenn Sie regelmäßig Gäste in Ihren Podcast einladen, sollte der Gastgeber auch über exzellente Interviewfähigkeiten verfügen und schlagfertig sein.
Vielleicht sind Sie auch selbst der Moderator Ihres Programms? Dann sollten Sie sicherstellen, dass Sie die Zeit haben, den Podcast in der entsprechenden Frequenz wiederholt zu moderieren. Als Gastgeber haben Sie natürlich die Gelegenheit, sich der Öffentlichkeit in der Rolle des Vordenkers zu präsentieren und ihr berufliches Netzwerk zu erweitern. Wenn Sie keine Kapazität für den Auftritt als regelmäßiger Gastgeber haben, könnten Sie als gelegentlicher Ko-Moderator tätig werden.
Schritt 7: produzieren Sie mit Unterstützung eines Podcast-Editors
Nach diesen wichtigen Planungsschritten folgt die regelmäßige Umsetzung Ihres Programms. Wenn Sie die technische Produktion und Bearbeitung nicht selbst übernehmen möchten, ist es eine gute Idee, einen professionellen Podcast-Editor zu beauftragen, um sicherzustellen, dass das Endprodukt einwandfrei wird. Auf Freelancer-Plattformen finden Sie gute und erfahrene freiberufliche Produzenten. Bei der Auswahl des Anbieters sollten Sie darauf achten, dass Ihnen die Person Referenzen früherer Sendungen zeigen kann. Außerdem können Sie sich an den Kundenbewertungen orientieren. Wichtig in der Zusammenarbeit mit einem Podcast-Editor ist die Einhaltung von Fristen, so dass Sie immer in der Lage sind, Ihre Episoden in der gewünschten Frequenz zu bringen.
Schritt 8: Episoden verfügbar machen
Sobald Sie Ihre ersten Episoden produziert haben, gilt es, sie auf eine Podcast-Hosting-Plattform hochzuladen. Dabei können Service-Anbieter wie podigee unterstützen. Zu den beliebtesten Plattformen, die Podcast-Hörer zum Suchen, Herunterladen und Anhören verwenden, gehören:
- Apple Podcasts
- Google Play
- Soundcloud
- Spotify
- Amazon Music
- Audible
Wenn es um die Wahl der Plattform für Ihren Podcast geht, sollten Sie immer nach neuen Möglichkeiten und Kanälen Ausschau halten und genau prüfen, welchen Kanal Ihr Publikum am ehesten nutzt. Zum Beispiel sind viele Inhalte für technikaffine Nutzer auf Google Play zu finden, da diese häufig Android gegenüber Apple-Geräten bevorzugen.
Schritt 9: bewerben Sie Ihren Podcast
Sobald Ihr Podcast eingerichtet ist und läuft, ist es wichtig, ihn richtig zu bewerben, damit er an Fahrt gewinnt. Diese Strategien eignen sich für das Bewerben Ihres Podcasts:
- Teilen Sie Ihren Podcast regelmäßig in sozialen Medien. Verwenden Sie relevante Hashtags auf Instagram und Twitter. Auf Instagram, Facebook und LinkedIn können Sie Sponsored Posts für mehr Sichtbarkeit schalten. Wenn es zu Ihrem Unternehmensprofil passt, dann teilen Sie gerne auch unterhaltsame Making-Of-Stories.
- Kündigen Sie den Podcast auf Ihrer Webseite an. Integrieren Sie regelmäßige Meldungen zum Podcast in Ihren Newsletter und schreiben Sie zum Launch gezielt Ihren Verteiler an. Verweisen Sie auf Ihren Podcast-Hosting-Account, wo alle Episoden zu hören sind.
- Laden Sie reichweitenstarke Gäste in Ihren Podcast ein. Markieren Sie deren Profile in Ihren Social Media-Postings für zusätzliche Sichtbarkeit.
- Erscheinen Sie selbst als Gast in anderen Podcasts und auf virtuellen Branchen-Events – so können Sie wertvolle Verbindungen aufbauen und auch für eigene Inhalte werben.
- Für noch mehr Reichweite bietet sich eine zusätzliche Banner-Werbung in einschlägigen Online- Fachmagazinen an.
Schritt 10: analysieren Sie die Ergebnisse
Sobald Ihr Podcast wächst, ist es wichtig, die Performance des Formats sorgfältig zu überprüfen. Nutzen Sie die Ihnen zur Verfügung stehenden Analyseplattformen: zum Beispiel Google Analytics oder die Daten, die Ihre Podcast-Hosting-Plattform zur Verfügung stellt. Die Analyse der Ergebnisse wird Ihnen Auskunft darüber liefern, was funktioniert und was nicht, so dass Sie Ihre Inhalte in Zukunft optimieren können. Konzentrieren Sie sich auf KPIs wie die folgenden:
- Anzahl der heruntergeladenen Episoden
- Gesamtbewertung und Anzahl der erhaltenen Bewertungen
- Anzahl der Abonnenten
- Gesamtzahl der gespielten Episoden
- Hördauer einzelner Episoden (falls verfügbar)
Außerdem werden Sie auf Ihr Publikum schauen wollen. Wer schaltet ein? Erreichen Sie Ihr Zielpublikum? Die demografischen Daten Ihrer Zuhörer können sie nutzen, um Ihre Inhalte besser auf das Publikum abzustimmen und Ihre Marketingmaßnahmen zu optimieren. Womöglich müssen Sie nach Wegen suchen, um besser mit denjenigen in Kontakt zu treten, die Ihnen noch fehlen. Auch Ihr ursprüngliches Motiv für die Gründung Ihres Podcasts sollten Sie immer wieder als Maßstab für die Erfolgsmessung heranziehen.
Die Mühe lohnt sich – mit Podcasts zu mehr Kundenbindung
Auch wenn Sie viel Zeit in die Planung, Entwicklung und Erstellung eines Podcasts investieren, Ihr Business kann davon wesentlich profitieren. Das Format kann Ihrem Unternehmen dabei helfen, besser mit Ihrer Zielgruppe in Kontakt zu treten und sich als echter Experte in der Branche zu etablieren. Über wertvolle Inhalte und einen persönlichen Charakter lassen sich nachhaltige Kundenbeziehungen aufzubauen. Solange Ihr Publikum im Mittelpunkt Ihrer Arbeit steht, wird der Podcast ein Gewinn für beide Seiten sein.

Autorin
Peggy de Lange
Vice President International Expansion bei Fiverr
Peggy de Lange ist Vice President International Expansion der Freelancer- Plattform Fiverr. Neben der globalen Expansion des Unternehmens verantwortet sie die Lokalisierung des Marktplatzes, um die Käufer- und Verkäufererfahrungen außerhalb der USA zu optimieren. Sie ist seit 2012 bei Fiverr tätig, u.a. als Marketing Director und VP Corporate Marketing. 2017 gründete sie zudem die gemeinnützige Tierschutzorganisation KFAAF (Kindness For All Animals Foundation), mit der sie hilfsbedürftige Tiere auf ihrer Farm in den Niederlanden betreut.