SEO Tipps: So machen Sie Ihren Onlineshop fit für 2021

Seit der Jahrtausendwende erfreut sich das Onlineshopping steigender Beliebtheit und macht dem stationären Einzelhandel immer mehr Umsatzanteile streitig. Aktuell sind die stärksten Warengruppen des Onlineshopping Unterhaltung, Bekleidung und Einrichtung mit jeweils zweistelligen Wachstumsraten (Quelle: bevh)
Die Millennials und Generation X sind die aktivsten Onlineshopper, wobei auch die finanzstarke Altersgruppe 60+ zunehmend online kauft und dadurch die Umsätze treibt. Mittlerweile gehört das Bestellen im Internet zum alltäglichen Leben und wird nicht nur von Pionieren betrieben.
Der größte Player des deutschen Onlinehandels ist und bleibt Amazon. Der Marktplatz konnte 2019 in Deutschland einen Umsatz von rund 22,23 Milliarden US-Dollar erwirtschaften (Quelle: Statista).
Immer mehr Menschen steigen bei Amazon Top of the Funnel ein und beginnen ihre Customer Journey direkt auf dem Marktplatz, wodurch die Marktmacht weiter ausgebaut wird. Um den wertvollen Traffic nicht zu verlieren, reagiert Google, indem es die eigenen Shopping-Angebote kontinuierlich erweitert und beispielsweise das Product Listing bei Google Shopping wieder teilweise kostenlos machte.
Darüber hinaus hat Amazon mit weiteren “Problemen” zu kämpfen wie beispielsweise einer teilweise zu große Produktauswahl (Too much choice), vielen Fake-Bewertungen oder einer starken Konkurrenz der Amazon Eigenmarken mit den externen Händlern. Außerdem geht der Trend zum personalisierten Shoppingerlebnis, das auf großen Marktplätzen in der Regel nicht geboten werden kann.
Gepaart mit COVID-19, das immer wieder für temporär geschlossene Läden sorgt und als Akzelerator für den Shift von der Offline- in die Online-Welt fungiert, ergeben sich hier Chancen und Notwendigkeiten, einen eigenen Onlineshop zu etablieren.
9 Tipps für mehr organische Sichtbarkeit
Damit Ihr Onlineshop im kommenden Jahr in die organische Sichtbarkeit kommt und der teure Paid Traffic nicht die Margen frisst, haben wir 9 Tipps für die Suchmaschinenoptimierung Ihres Onlineshops zusammengestellt:
1. Flache Hierarchie der Seitenstruktur
Die Seitenarchitektur des Onlineshops sollte so intuitiv und flach wie möglich sein, damit sich Google und vor allem die Nutzer einfach in dem Shop zurechtfinden. Als Daumenregel sollte ein Nutzer jede Unterseite mit maximal 5-6 Klicks erreichen.
Durch eine tiefe und komplexe Seitenarchitektur wird es den Suchmaschinen erschwert, den Shop inhaltlich zu verstehen und einzuordnen.
2. Kurze und sprechende URLs
Für die URLs gilt grundsätzlich: Je kürzer, desto besser. Außerdem sollte in der URL das Keyword bzw. der Title der Seite vorhanden sein sowie nach Möglichkeit keine
- Sonderzeichen,
- Nummern,
- Großbuchstaben und
- unnötige Informationen.
Dadurch werden die URLs “sprechend” und werden von Nutzern wie Suchmaschinen besser verstanden.
Beispiel: https://www.beispiel-shop.de/frauen/bekleidung/maentel
3. Kurze Ladezeiten
Kaum etwas beeinflusst das Nutzererlebnis so stark wie die Ladezeiten einer Website. Je länger die Website bzw. der Onlineshop benötigt, um die Inhalte zu laden, desto schlechter wird die Nutzererfahrung.
Google hat dies erkannt und folglich die sogenannte Page Experience, welche die Core Web Vitals evaluiert, als Rankingfaktor ab 2021 offiziell bestätigt. Dadurch werden Ladezeiten an Relevanz fürs Ranking gewinnen.

4. Interne Verlinkung
Eine gute interne Verlinkung steigert einerseits die Usability für die Kunden, da diese dank der internen Links besser durch den Onlineshop navigieren können und andererseits wird durch interne Links die Reputation einzelner Unterseiten (Page Rank) des Onlineshops verbessert, indem der sogenannte Link Juice von Backlinks quasi weitergegeben werden kann.
Durch die Nutzung von Breadcrumbs kann der Onlineshop vertikal verlinkt und die Navigation dadurch verbessert werden. Bei dem Setzen interner Links sollte auf einen eindeutigen Anker-Text (Klickbarer Text eines Links) geachtet, der preisgibt, wohin der interne Link führt (Bspw. Schuhe für Männer).
5. Content auf Kategorie- und Produktseiten
Suchmaschinen wie Google benötigen Content, um Onlineshops inhaltlich zu verstehen. Durch einen suchmaschinenoptimierten Kategorietext wird die entsprechende Produktkategorie des Onlineshops bei Google für mehr Suchanfragen sichtbar, die mit der Kategorie in einem thematischen Zusammenhang stehen.
Achten Sie hier unbedingt darauf, die richtige Suchintention zu treffen. Ein Kategorietext sollte vor allem für eine kommerzielle Suchintention (Kaufabsicht) und nicht auf die reine informationelle Suchintention (informieren) ausgelegt sein, um ranken zu können.
Das gleich gilt ebenfalls für die Produkttexte. Vermeiden Sie nach Möglichkeit die Nutzung von Hersteller-seitigen Produkttexten, um keine doppelten Inhalte (Duplicate Content) zu haben, da sich dies negativ auf Ihre Rankings auswirken kann.
6. Meta-Daten
Der Meta-Title sowie die Meta-Description stellen keinen direkten Rankingfaktor dar. Durch die Meta-Daten wird jedoch die Darstellung des Onlineshops in den Suchergebnissen determiniert.
Die Darstellung in den Suchergebnissen ist wie ein Pitch Ihres Shops gegenüber der Suchenden. Je überzeugender die Meta-Daten geschrieben sind, desto höher ist die Klickrate (CTR) Ihres Shops in der Google-Suche und desto mehr potenzielle Kunden besuchen Ihren Shop.

7. Mobile Responsiveness
Über 60% der Suchen bei Google werden mittlerweile von mobilen Endgeräten gestellt. Deswegen indexiert Google die mobilen Versionen der Websites in der Google-Suche. Auch Onlineshops erhalten zunehmend Klicks über mobile Endgeräte.
Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass Ihr Onlineshop gut mit einem mobilen Endgerät nutzbar ist. Wer eine schlechte mobile Nutzererfahrung liefert, erhält schlechte Nutzersignale auf der Website, was sich wiederum negativ auf das Ranking auswirkt.
8. Ratgeber Content
Wer eine gute Beratung erhalten möchte, geht in ein Fachgeschäft. Genau dies gilt es online über entsprechenden Ratgeber-Content abzubilden. Wer die Fragen der Kunden beantwortet, wird mit vielen Verkäufen belohnt.
Darüber hinaus können durch strategische Blogartikel entsprechende Suchanfragen bei Google gerankt werden. Wer als Onlineshop für Kaffee einen hilfreichen Blogartikel zum Thema “Arabica vs Robusta” bereitstellt, kann viele potenzielle Kunden mit einer entsprechenden Kaufintention über die Google-Suche in seinen Onlineshop holen.
9. Backlinks
Je besser das Backlinkprofil (Externe Links, die den eigenen Onlineshop verlinken) eines Onlineshops, desto “einfacher” ist es, für lukrative Suchanfragen zu ranken. Da andere Websites erfahrungsgemäß selten direkt auf Produktkategorien oder -seiten verlinken, müssen sogenannte linkable Assets geboten werden.
Linkable Assets sind beispielsweise Content-Pieces, die einen hohen Mehrwert stiften, sodass andere Websites diese Content-Pieces verlinken. Dies können sehr umfangreiche Produkt-Ratgeberartikel, Leitfäden oder interessante Statistiken sein.
Darüber hinaus eignen sich smarte Onlinetools und -rechner hervorragend als Linkquelle. Durch eine strategische interne Verlinkung kann der wertvolle Link Juice der Backlinks an die entsprechenden Kategorie- und Produktseiten weitergegeben werden, um die Autorität und das Rankingpotenzial diese Seiten nachhaltig zu stärken.

Autor
René Ramcke
Spezialist für datengetriebene SEO bei Rankingdocs
René ist Co-Founder und Spezialist für datengetriebene SEO bei Rankingdocs. Neben zahlreichen SEO-Projekten im Bereich E-Commerce, treibt er mit Rankingdocs die Themen Content- Marketing und Recruiting SEO voran. Bei René dreht sich alles um KPIs und Performance, damit jede SEO-Kampagne zu einem messbaren Erfolg wird.