Ihre Web-Daten immer im Blick mit Ihrem eigenen Daten-Cockpit
Die Erstellung von Dashboards ist heute deutlich weniger aufwändig als noch vor wenigen Jahren

Die Erkenntnis, dass Daten wichtig sind und essenzielle Vorteile bieten, existiert schon lange. Dennoch fragt man sich oft, wie ein Nutzen daraus gezogen werden kann.
Häufig fehlt im Tagesgeschäft die Zeit für tiefere Datenanalysen. Die Daten sind vorhanden, verteilen sich aber auf verschiedene Tools und sind aufwändig zusammenzustellen.
Dashboards können hier Abhilfe schaffen, da sie Daten aus verschiedenen Quellen aggregieren und übersichtlich darstellen können. Wie sich solche Projekte mit überschaubarem Aufwand umsetzen lassen und welches Tool sich dafür eignet, erfahren Sie hier im Artikel.
Fundierte Entscheidungen fällen
Dass Daten einen immer wichtigeren Stellenwert haben, ist längst in Unternehmen angekommen. Fakten zur Entscheidungsfindung in Unternehmen sind ebenfalls ein wachsendes Thema. Die Erkenntnisse, die aus den Daten gezogen werden können, sind der Schlüssel zum Erfolg.
Dass diese Potentiale auch heute oft nur in geringem Maße genutzt werden, hat im Kern drei Gründe:
- Zum einen fehlt im Tagesgeschäft zu oft die Zeit: bspw. sind Marketingverantwortliche bereits damit ausgelastet, Kampagnen zu planen und auszusteuern, sodass kaum Zeit für tiefergehende Analysen bleibt.
- Der zweite Grund liegt an der Fragmentierung der Daten: selten sind alle relevanten Daten an einem Ort gesammelt und nutzbar. Der Regelfall sind zahlreiche verschiedene, voneinander getrennte Datentöpfe.
- Drittens besteht ein großer Mangel an Fachkräften mit datenanalytischem Know-how. Dedizierte Positionen sind häufig kaum zu besetzen, da keine Fachkräfte zu finden sind
Daten in automatisierten Dashboards sammeln und visualisieren
Das Ziel ist es also, datengestützte Handlungsempfehlungen und Optimierungen abzuleiten. Dafür ist es nötig, komplexe Sachverhalte möglichst verständlich darzustellen. Um dies im Tagesgeschäft so wenig aufwändig wie möglich zu gestalten, müssen die Aufbereitung und die Analyse der Daten so leicht wie möglich gemacht werden.
Dashboards ersparen nicht nur oft die mühevolle Arbeit des Zusammentragens von Daten, sie dienen auch der datengestützten Entscheidungsfindung.
Eine Möglichkeit, um Informationen und Daten aufzubereiten, zu visualisieren und damit auch verständlich darzustellen, ist die Nutzung von Dashboards. Hier werden Daten aus verschiedenen Quellen zusammengeführt und mithilfe von Diagrammen, Graphen etc. ansprechend und leicht verständlich präsentiert.
Die Anwendungsfälle sind vielfältig, Dashboards sind z. B. als Marketing-Cockpit, Sales-Dashboard oder als Überblick über die Finanzkennzahlen eines Unternehmens nutzbar.
Das Zusammenführen von Daten aus unterschiedlichen Quellen in einem Tool erspart es dem Nutzer, sich in mehreren, unterschiedlichen Tools, Programmen etc. anzumelden und die Daten anschließen händisch zusammenzustellen. Dadurch fällt auch die Notwendigkeit mehrerer Logins weg. Durch die intuitive Bedienbarkeit von Dashboards können Informationen noch einfacher vermittelt werden.
Gerade web-basierte Dashboards verfügen hier idealerweise über vorgefertigte Schnittstellen. Diese erleichtern die Zusammenführung von verschiedenen Daten ungemein.
Oft sind nur aufwändige Dashboard-Projekte bekannt, die Monate an Arbeit beanspruchen. Google Data Studio ist da anders: damit ist in wenigen Stunden ein funktionsfähiges Dashboard erstellt.
Mittlerweile gibt es viele verschiedene Anbieter, mit denen Daten-Cockpits bzw. Dashboards leicht umgesetzt werden können. Hier ist meist auch kein großer Aufwand oder technisches Know-how nötig. Dabei gilt es, zwischen kostenlosen und kostenpflichtigen Tools zu unterscheiden. Einige Anbieter sind beispielsweise: Datapine, Clipfolio oder Tableau.
Aber auch Google bietet mit Data Studio ein Tool an, mit dem sich leicht Dashboards erstellen lassen. Im Gegensatz zu den zuvor erwähnten umfangreichen Softwarelösungen steht Data Studio kostenlos zur Verfügung. Da das Dashboard über den Browser aufrufbar ist, sind die Daten – ob über den Desktop-PC oder das Smartphone – jederzeit leicht erreichbar. Ein weiterer Vorteil hierbei: Es lassen sich leicht die Daten aus den verschiedenen Google-Produkten einbinden und nutzen. Sollten also bereits Google Analytics und Google Ads (früher Adwords) genutzt werden, könnte Data Studio eine sehr gute Alternative zu kostenpflichtigen Tools darstellen.
Welches Tool oder welcher Dashboard-Anbieter am besten zu einem passt, sollte vorab geklärt werden, indem man die eigenen Anforderungen festlegt und diese mit den Lösungen der Anbieter vergleicht.
Wer sich in die Funktionalitäten von Google Data Studio einarbeiten möchte, ist zum Beispiel mit Tutorials auf Youtube gut bedient.

(Quelle: Google Inc., http://datastudio.google.com)
5 Tipps zur Gestaltung von Dashboards
Fünf praktische Tipps zur inhaltlichen Gestaltung von Dashboards finden Sie hier:
1) Adressaten und zu beantwortende Business-Fragen definieren
Der Detailgrad der Daten sollte anhand der Zielgruppe des Dashboards gewählt werden. Die Geschäftsführung benötigt bspw. nicht die detaillierten Daten, die den Mitarbeiter der Fachabteilung interessieren. Darüber hinaus sollten mithilfe der Diagramme alle Business-Fragen beantwortet werden, die sich der Adressat stellt und sich aus den Daten ergeben.
2) Auf komplizierte Tabellen und lange Texte verzichten
Der Adressat sollte nicht von der Datenmenge erschlagen werden. Zudem sollte auch auf einfache Darstellungsformen geachtet werden. Es sollte klargestellt werden, dass die Erkenntnis der Daten im Vordergrund steht, nicht das Diagramm an sich. Auf missverständliche Darstellungen wie Graphen mit Sekundärachsen sollte verzichtet werden.
3) Intuitive Kennzahlen verwenden
Jede erklärungsbedürftige Kennzahl in einem Dashboard erschwert die Nutzbarkeit. Es sollte dem Benutzer so einfach wie möglich gemacht werden, an die gewünschten Daten zu kommen. Daher lohnt es sich oft, auf zu komplexe Kennzahlen ganz zu verzichten und auf Alternativen zurückzugreifen.
4) Daten in Relation setzen Absolute
Zahlen sind erst dann aussagekräftig, wenn sie verglichen und damit auch bewertet werden können. Beispiel: Ein Jahresumsatz von 1 Mio. Euro klingt auf Anhieb nicht schlecht. Hat man aber den Vorjahresumsatz von 3 Mio. Euro noch im Kopf, dann sieht die Welt schon wieder anders aus.
Neben der zeitlichen Komponente sind u. a. auch Daten der Wettbewerber und Konkurrenten hierfür nützlich. Trendpfeile und die prozentuale Veränderung zur Vorperiode sind sinnvolle Elemente hierfür.
5) Filterfunktionen anbieten
Damit die Nutzer genau die Daten auswählen können, die sie benötigen, sind Filter wichtige Elemente in einem guten Dashboard.
Fazit
Datengestützte Entscheidungen können zu einem Wettbewerbsvorteil werden. Richtig eingesetzt helfen Daten, um Optimierungspotenziale zu erkennen und strategische Handlungsempfehlungen abzuleiten.
Doch bevor Erkenntnisse erzielt werden können, müssen die häufig unstrukturierten Daten aufbereitet und visualisiert werden, um die komplexen Sachverhalte verständlich darzustellen. Dashboards bieten genau dafür eine Möglichkeit und helfen dabei, datengestützte Entscheidungen zu treffen, da sie z. B. als Marketing-Cockpit genutzt werden können und somit leicht Erkenntnisse vermittelt werden können.
Google Data Studio ist aufgrund seiner einfachen Bedienbarkeit und seiner vielen vordefinierten Schnittstellen ein effizientes Tool, um Dashboards zu erstellen.

Autor
Tobias Looschelders ist Gründer und Inhaber von Digital Insight®. Dort kombiniert er seine Expertise in Digital Analytics und digitalem Marketing und berät Unternehmen dabei, Online-Kampagnen und Webseiten zu optimieren. Bekannt ist er unter anderem aus WDR, SWR und der ZEIT. Zudem ist Tobias Looschelders als Lehrbeauftragter an der HMKW-Hochschule in Köln und der IUBH in Bad Honnef tätig.
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