Die wichtigsten Google-Rankingfaktoren 2019

Das bringen Backlinks, Topic Authority, Inhaltsstruktur & Co. für die Suchmaschinenoptimierung.
Google verzeichnet täglich mehr als 3,5 Milliarden Suchanfragen auf seiner Plattform und hält über 85 Prozent des Marktanteils für Desktop-Suchmaschinen. Aufgrund dieser Zahlen verwundert es nicht, dass Marketer vor allem auf Google schauen, wenn sie ihre Inhalte erstellen und platzieren. Um möglichst gute organische Suchergebnisse zu erzielen, müssen sie genau wissen, welche Faktoren für das Content-Ranking von Bedeutung sind. Google gibt seine Rankingkriterien und Algorithmen für das Crawling von Seiten zwar nicht preis, das Unternehmen hat jedoch bestätigt, dass seine organischen Suchergebnisse auf rund 200 verschiedenen Rankingfaktoren basieren
Mit den Top-8-Optimierungsansätzen zum SEO-Erfolg
Die Kriterien sind also vielfältig und sehr umfangreich. Wer die folgenden acht Punkte im Auge behält, ist hinsichtlich seiner Google-Präsenz aber schon einmal auf der sicheren Seite:
1. Website-Architektur
Die Website-Architektur ist einer der ersten Ansatzpunkte für die Suchmaschinenoptimierung. Sie sollte auf dem neuesten Stand sein und kontinuierlich hinterfragt werden, nicht nur beim Launch oder Relaunch einer Website. So kann Google beispielsweise deutlich schneller und einfacher nachvollziehen, wer mit einer Website interagiert und welche Themen besetzt werden sollen, wenn sie in schlüssige Unterverzeichnisse unterteilt wurde und über aussagekräftige Textausschnitte am Ende jeder URL verfügt. Soll beispielsweise ein Blog zum Schwerpunkt „Garten” mit Inhalten über das Thema Obst und Gemüse, Bewässerung und Unkräuter erstellt werden, sollte der Blog auch über diese Unterverzeichnisse verfügen. Ein passender Blogartikel könnte dann die folgende URL haben:
www.ihrewebsite.de/obst-gemuese/tomaten-richtig-anpflanzen
2. Domain-Sicherheit
Die URL im eben genannten Beispiel beginnt mit „https“ – und das aus gutem Grund. Denn durch dieses Kürzel unterscheidet Google sichere von unsicheren Websites. Das Hyper Text Transfer Protocol HTTP steht für einen virtuellen Prozess, der Informationen von einer Website an den Browser eines Website-Besuchers überträgt. HTTPS ist die sichere Version dieses Protokolls und liefert wiederum Google die Gewissheit, dass die übertragenen Daten verschlüsselt werden und somit sicher sind. Um dies für die eigene Website-Domain zu gewährleisten, benötigen Website-Betreiber ein so genanntes SSL-Zertifikat. Ist diese Datendatei mit kryptografischem Schlüssel auf einem Webserver installiert, sorgt sie für eine Aktivierung des HTTPS-Protokolls und damit für geschützte Verbindungen zwischen Webservern und Browsern.
3. Backlinks
Unter Backlinks versteht man alle Hyperlinks, die von einer anderen Internetpräsenz auf die eigene Website führen. Diese auch als Inbound-Links bezeichneten Links sind entscheidend für das Ranking der eigenen Seite und ausschlaggebend für die Google-Positionierung. Der Grund dafür ist ganz klar: Wenn viele andere Webseiten auf eine bestimmte Internetpräsenz verweisen, ist dies ein wichtiges Indiz dafür, dass diese Seite viele relevante Inhalte aufweist und daher sehr wertvoll für die Nutzer ist und ihr Vertrauen genießt. Dies belohnt Google mit einem besseren Ranking. Um das Inbound-Link-Building zu optimieren, empfehlen sich sogenannte White-Hat-Linkbuilding-Strategien. Mit diesen Maßnahmen können Website-Betreiber ihr Linkbuilding nach den Vorgaben von Google richtlinienkonform ankurbeln, beispielsweise durch guten Content, den Aufbau und die Pflege bestehender Beziehungen zu Kunden, Partnern, anderen Anbietern oder Messe und Konferenzen, oder auch mit Gastbeiträgen in ausgewählten Blogs.
4. Themen- und Seitenautorität
Inhalte sind der Motor für die eigene Website und das Google-Ranking. Sie tragen essenziell dazu bei, eine Seitenautorität aufzubauen – sprich: sich langfristig einen Ruf als relevante Content-Quelle zu schaffen. Nach dem Prinzip der Themenautorität gilt es, mit den eigenen Inhalten ausgewählte Themen beziehungsweise Themenbereiche zu besetzen. Denn je mehr Content ein Autor zu einem bestimmten Thema veröffentlicht, umso höher wird jeder Inhalt aus diesem Themengebiet auf den Google-Suchergebnisseiten gerankt. Für das unter Punkt 1 genannte Garten-Beispiel bedeutet dies: Nachdem der Blogautor etwa 20 Artikel zum Thema „Unkraut im Garten“ veröffentlicht hat, wird Google diese Seite vermutlich als eine Autorität für den Schwerpunkt Unkrautbekämpfung einordnen. Die Website wird daher mit aller Wahrscheinlichkeit bessere Rankings für Blogartikel zu umweltfreundlichen Pestiziden als beispielsweise für das Thema Hausbau erzielen können – selbst wenn ein entsprechender Artikel Keyword-optimiert und unglaublich eloquent geschrieben wäre.
5. Keywords
Themen sind langfristig wichtiger als Keyword-optimierte Texte. Das bedeutet jedoch nicht, dass Keywords komplett vernachlässigt werden können. Denn sie gehören ganz klar zu den Top-Faktoren für die SEO-Strategie einer Website. Während Google früher einfach nur die Häufigkeit von Keywords bewertet hat, kommt es heute vielmehr auf die Intention hinter einem Keyword an. Am Beispiel des Gartenblogs bedeutet dies Folgendes: Soll die Website gut für das Keyword „Beste ökologische Pestizide“ ranken, reicht es nicht, diesen Begriff dreimal in einem Text zu erwähnen. Stattdessen sollte das Keyword einmal genannt und danach durch anschauliche Beispiele für ökologische Pestizide unterfüttert werden – etwa durch die Beschreibung von Inhaltsstoffen, ihre Bedeutung für die Umwelt oder wo sie erhältlich sind. Denn nach solchen Informationen suchen Nutzer, wenn sie bei Google ein bestimmtes Keyword eingeben, und wenn die Nutzer diese Inhalte dann auch bekommen, werden sie vermutlich ausgiebiger mit der entsprechenden Website interagieren. Dies interpretiert Google wiederum so, dass diese Internetpräsenz den Nutzern einen guten Mehrwert bietet, und rankt die URL in der Konsequenz auch höher.
6. Content-Struktur
Heute genügt es nicht mehr, einfach nur gute Inhalte zu liefern. Denn das tun mittlerweile viele Blog-Autoren und Website-Betreiber. Der Content muss darüber hinaus auch gut strukturiert sein, damit er aus anderen Beiträgen heraussticht und die entsprechenden Keywords besetzen kann. Eine gute Contentstruktur zeichnet sich beispielsweise durch abwechslungsreiche Formulierungen bei Überschriften aus. Denn dadurch werden Texte interessanter für die Leser. Aufzählungen, Bilder und Zwischenüberschriften sorgen für mehr Übersichtlichkeit und erleichtern die Lektüre. Je länger sich ein Nutzer in einen Beitrag vertieft, umso größer ist seine Verweildauer auf der Website – und das wiederum wird von Google belohnt.
7. Metadaten
Metadaten klingen vielleicht wie ein Thema, mit dem sich vor allem Programmierer auseinandersetzen müssen. Dabei sind sie auch für herkömmliche Nutzer einfach zu handhaben. Obendrein wird ihre Bedeutung oft unterschätzt, insbesondere im Umgang mit Content-Management-Systemen (CMS). Durch Metadaten kann Google schneller den Zweck einer Seite identifizieren und feststellen, welche Bedeutung einzelne Seitenelemente für ein Thema oder ein Keyword haben. Die folgenden Metadaten sollten im CMS eingetragen werden – entweder mit dem ausgewählten Keyword oder Details zu diesem Keyword.
- Title-Tags
Der Title-Tag ist normalerweise der Titel eines Textes in dessen HTML-Format. Daraus kann Google die blaue, anklickbare Überschrift generieren, die Nutzer von den Google-Suchergebnisseiten kennen. Title-Tags sind besonders hilfreich für Websites ohne Standardartikel. Ihnen fehlt oft schlichtweg der Titel über dem Text. Website-Betreiber können in ihrer HTML-Version einen Keyword-optimierten Titel-Tag ergänzen, der als Titel fungiert.
- Alt-Tags
Google kann Bilder nicht so auslesen und verstehen, wie es Texte durchsuchen kann. Dabei können Bilder entscheidend dazu beitragen, dass Blogartikel besser in organischen Suchergebnissen abschneiden. Alt-Tags – also eine Kurzbeschreibung eines Bildes in Textform im CMS – helfen Google dabei, den Inhalt eines Bildes besser zu „lesen“.
- Metabeschreibungen
Die Metabeschreibung einer URL ist der Kurztext, der unter dem Titel in den Google-Suchergebnisseiten angezeigt wird und eine kurze Zusammenfassung des Contents gibt. Eine Metabeschreibung muss keine spezifischen Keywords beinhalten, sondern einfach nur ausgefüllt werden. Die meisten Content-Management-Systeme bieten hierfür entsprechende Eingabefelder, die aber dennoch häufig vergessen werden.
8. Seitenladegeschwindigkeit
Die Seitenladegeschwindigkeit gibt an, wie schnell eine Website lädt, nachdem sie in den Google-Suchergebnissen angeklickt wurde. Hier gilt das Prinzip: Je schneller eine Website lädt, umso besser für das Google-Ranking – im Idealfall sollten drei Sekunde nicht überschritten werden. Dies variiert natürlich noch einmal, abhängig vom Zweck der Website oder der Art der Besucher. So sollten E-Commerce-Seiten ein wenig schneller laden, laut Google innerhalb von zwei Sekunden. Doch wie lässt sich das Laden der eigenen Website beschleunigen? Ein wichtiger Faktor ist die Schrift: Es gibt bestimmte Schriftarten und -größen, die eine Seite langsamer machen können. Außerdem sollten Bilder unbedingt verkleinert bzw. in einer niedrigeren Auflösung verwendet werden, um nicht zu viel Ladekapazität zu verschlingen. Das Gleiche gilt für Websites mit vielen großen und komplexen Medientypen. Programme wie compressor.io oder tinypng.com können beim Verkleinern helfen.
Der Überblick über die wichtigsten Google-Rankingfaktoren zeigt, dass es eigentlich gar nicht so schwer ist, die eigene Website fit für eine optimale Platzierung in den Suchergebnisseiten zu machen. Sie müssen nur durchgängig beachtet und konsistent umgesetzt werden. Viel Spaß also beim Optimieren!
Autor

Inken Kuhlmann-Rhinow ist als Marketing Director EMEA bei HubSpot verantwortlich für die strategische Entwicklung des Marktführers für Inbound- Marketing, Sales-, CRM- und Kundenservice- Software in den wachsenden Märkten in EMEA, insbesondere in DACH und Frankreich.