Facebook und Instagram: Hand in Hand für bessere Anzeigenplatzierung

Facebook schafft neue Optimierungsmöglichkeiten in der Kampagnenaussteuerung mit der Funktion Placement Optimization. Diese lässt einen Algorithmus entscheiden, auf welchem Placement innerhalb des Facebook Kosmos eine Werbeanzeige den Nutzer der gewünschten Zielgruppe am kostengünstigsten erreicht. Für den Advertiser ist dies eine effiziente und zeitsparende Möglichkeit, kanalübergreifend mit seinen Anzeigen Präsenz zu zeigen und seine Reichweite überschneidungsfrei auszubauen.
Den richtigen Nutzer zur richtigen Zeit erreichen
Laut dem Search Engine Journal verbringen US-Nutzer täglich 42 Minuten ihrer Lebenszeit auf Facebook, auf Instagram sind es immer noch 21 Minuten pro Tag (06/2015). US ComScore Data geht sogar noch einen Schritt weiter und publiziert, dass 20 Prozent der Zeit, die ein Nutzer auf seinem Smartphone verbringt, auf Facebook und Instagram verbracht wird. Weitere sechs Prozent im Facebook Audience Network, einem Netzwerk von Apps und Webseiten, in denen Facebook-Werbeanzeigen integriert werden können. Damit sichern sich die von Facebook angebotenen Apps und Anwendungen, wie die Instagram App oder der Facebook Messenger, einen hohen Stellwert im täglichen Nutzungsverhalten der Smartphone-Besitzer. Doch jeder Nutzer priorisiert seine Zeit auf den verschiedenen Placements individuell. Um einen Nutzer in dieser Zeitspanne mit der Werbeanzeige auf dem für ihn relevantesten Kanal erreichen zu können, hat Facebook die Funktion Placement Optimization entwickelt. War es bislang nur möglich, Werbemittel plattformübergreifend auszuspielen, indem mehrere Kampagnen angelegt werden mussten, so bedarf es mit Placement Optimization nur noch weniger gesetzter Haken.
Das Aufsetzen der Kampagne erfolgt wie gewohnt. Advertiser können plattformunabhängig die Zielgruppe demografisch, nach Interessen, dem Verhalten oder den eigenen CRM-Daten definieren. Neu sind die erweiterten Auswahlmöglichkeiten bei den Placements. Neben den bekannten Optionen „Mobile News Feed“, „Desktop News Feed“, „Desktop Right Column“ und „Audience Network“ gibt es nun auch die Möglichkeit, das Placement „Instagram“ auszuwählen.

Wichtig dabei ist, sich zunächst über die eigenen Werbeziele im Klaren zu sein. Ist eine möglichst hohe Reichweite der ausgewiesene Erfolgsfaktor oder wird besonders viel Traffic erwartet? Fragen wie diese sind entscheidend für die Auswahl der Placements, da jeder Kanal andere Werbeeigenschaften aufweist. Können beispielsweise Instagram-Anzeigen in Deutschland bislang nicht mit den leistungsstarken Traffic-Werten der Anzeigen im Facebook Newsfeed mithalten, so stören sich andere Advertiser an der Intransparenz der Partner des Facebook Audience Networks. Bei der Auswahl von mindestens zwei Placements setzt die Aussteuerungsmethode Placement Optimization automatisch mit Livegang der Kampagne ein.
Mehr Leistung bei kleinerem Budget
Placement Optimization spielt die Werbeanzeige in dem Kanal aus, in dem ein Nutzer der gewählten Zielgruppe am kostengünstigsten hinsichtlich des Kampagnenziels erreicht werden kann. Der Algorithmus entscheidet entsprechend dem Verhalten des Nutzers, ob eine Anzeige diesen bei allen gewählten Placements auf Facebook, Instagram oder dem Audience Network erreicht. Ist ein Nutzer beispielsweise mehrmals täglich auf Instagram unterwegs, aber nur einmal wöchentlich auf Facebook, so kann dieser am kostengünstigsten über Instagram angesprochen werden. Derselbe Anzeigenplatz wäre auf Facebook mit einer Vielzahl konkurrierender Anzeigen sehr wahrscheinlich wesentlich teurer. So wird der günstigste Durchschnitts-Cost-per-Outcome gefunden:

Facebook-Studien belegen, dass Kampagnen mit den Zielen „Video Views“, „Mobile App Installs“, „Website Conversions“ oder „Website Clicks“ mit Placement Optimization im Vergleich zu separat ausgespielten Kampagnen vergleichbare oder sogar bessere Cost-per-Outcome-Werte erreichen.
Höhere Reichweite ohne Überschneidungen
Ein weiterer großer Vorteil dieser Kampagnenaussteuerung ist die überschneidungsfreie Auslieferung der Anzeige an die gewählten Zielgruppen auf den verschiedenen Placements. Bei der Trennung der Placements in einzelne Kampagnen ist die Wahrscheinlichkeit hoch, einen Nutzer, der der Zielgruppe entspricht, sowohl auf Facebook als auch auf Instagram oder dem Audience Network zu erreichen. Durch Placement Optimization lässt sich somit die Reichweite beziehungsweise die Zahl der Unique User erhöhen. Dies lässt sich sogar (mit kleinen Einschränkungen) auch dann ausführen, wenn der Advertiser keinen eigenen Instagram Account besitzt. Die benötigten Informationen für die Anzeige werden in diesem Fall automatisch aus dem bestehendem Facebook Account gezogen.

Quelle: eprofessional GmbH
Trotzdem reagieren viele Advertiser noch sehr vorsichtig auf den Werbekanal Instagram. Woher kommt diese Zurückhaltung? Im Hinblick auf die hohen Ansprüche der Instagram-Ästhetik fürchten Advertiser vor allem den Mehraufwand, der für die Erstellung von zusätzlichen Werbemitteln entsteht. Doch diese Scheu ist in vielen Fällen unbegründet. Zweifelsohne ist Instagram bekannt für eine hohe Qualität in der Bildsprache. Schaut man sich jedoch Best-Practice-Studien von Facebook an, so wird klar, dass Bilder und Videos, welche die Facebook-Community erfolgreich ansprechen, auch auf Instagram funktionieren.
Diese Methodik schließt jedoch die Möglichkeit, eine unterschiedliche Bildsprache für die einzelnen Placements zu integrieren, nicht aus. Auch bei Placement Optimization ist es möglich, mit einem einfachen Klick ein eigenes Creative oder einen bestimmten Ausschnitt des bestehenden Creatives dem Kanal Instagram zuzuordnen.

Bessere Auswertung mit optimaler Platzierung
Konnte bei dieser Art der Kampagnenaussteuerung im Nachhinein bislang nicht differenziert werden, woher ein Klick oder eine Conversion kam, so hat Facebook mittlerweile nachgebessert. Mit Hilfe eines Tag-Parameters wird die Quelle des Klicks direkt an die URL übergeben. Diese Information liefert wertvolle Erkenntnisse darüber, auf welchen Placements die Zielgruppe mit der Werbeanzeige interagiert und schließlich konvertiert.
Fazit: Placement Optimization für mehr Wettbewerbsstärke
Insgesamt hat diese Aussteuerungsmethode für Advertiser gewisse Beschränkungen: Zum einen ist es nicht möglich, für verschiedene Kanäle getrennte Budgets aufzusetzen. Zum anderen bietet sie keine aktive Kontrolle darüber, in welchem Kanal die Anzeigen ausgeliefert werden.
Dafür garantiert Placement Optimization eine überschneidungsfreie Auslieferung der Anzeige und somit eine höhere Reichweite. Zusätzlich kann der Cost-per-Outcome bei einer Verringerung der manuellen Optimierungszeit gesenkt werden. Placement Optimization bietet somit mit der durch den Facebook-Algorithmus optimierten Platzierung der Werbeanzeigen eine wirklich effiziente Alternative.
Zusammenfassend sind bei der Verwendung von Placement Optimization folgende drei Punkte ausschlaggebend:
- 1. Die Bildsprache sollte sorgfältig ausgewählt werden. Advertiser brauchen Werbemittel, die kanalübergreifend funktionieren oder mehrere Creatives.
- 2. Das Werbeziel der Werbekampagne muss von Instagram unterstützt werden. So ist beispielsweise das Ziel Local Awareness bislang nur auf Facebook verfügbar.
- 3. Die Aussteuerungsmethode ist besonders gut für Performance Marketing geeignet, also für Kampagnen, bei denen die Ziele Traffic oder Sales-Generierung im Mittelpunkt stehen. Branding-Themen funktionieren mit Placement Optimization nur, wenn es keine festen Ziele für die Reichweite in bestimmten Kanälen gibt.
Generell gilt: Facebook hat ein hohes Innovationstempo. Fast wöchentlich werden neue Features und Formate veröffentlicht, die die Vermarktung optimieren. Unternehmen, für die der Facebook-Kosmos ein wichtiger Vertriebs- oder Branding-Kanal ist, sind gut beraten, sich regelmäßig über relevante neue Features und Werbeformate zu informieren und zu testen, ob diese für ihre Zwecke Potential bieten. Denn damit kann man sich einen echten Wettbewerbsvorsprung sichern.
Autorin

Fenja Herbers ist Projektmanager für Social Media Advertising bei der Hamburger Digital Marketing Agentur eprofessional. Sie steuert bei eprofessional erfolgreich Social Media Advertising Kampagnen für bekannte Brands und umsatzstarke Shops. Durch ihr Informationstechnologie-Studium hat Herbers umfassende Technologie- und Marketingkenntnisse erworben. Als typischer Vertreter der Digital Native Generation und Early Adopter kennt sie Social Communities und deren Mechanismen wie ihre Westentasche.
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