Mobile First! Ein Leitfaden für Händler, die richtige Mobile Search Strategie zu finden

Mobiler Traffic wird im kommenden Weihnachtsgeschäft für so manchen Onlineshop zum Zünglein an der Waage. Zwar dürften die meisten deutschen Onlineshops bis dahin fit für Smartphone, Tablet und Co. sein, doch wie sieht es mit der Sichtbarkeit des Shops im mobilen Web aus? Connexity, Technologieunternehmen für Marketing- und Datendienstleistungen und Experte für E-Commerce, gibt Tipps, wie Händler ihre mobile Strategie optimieren können, um auf den bevorstehenden mobilen Boom an Weihnachten 2015 vorbereitet zu sein.
Klarer Trend hin zum mobilen Traffic
Seit dem 21. April 2015 bevorzugt Google mobil optimierte Websites gegenüber solchen, die es nicht sind. Die neuen Algorithmen konzentrieren sich dabei auf einen einzigen Ranking-Faktor: die sogenannte „Mobile-Friendliness“. Nicht optimierte Websites haben seitdem deutlich weniger Sichtbarkeit in den organischen Suchergebnissen des Suchmaschinen-Riesen als zuvor. Vor allem im Hinblick auf das herannahende Weihnachtsgeschäft dürfte diese Entwicklung so manchem Shopbetreiber mit (noch) nicht optimiertem Shop einige Sorgenfalten auf der Stirn verursacht haben. Denn: dieser Schritt von Google kommt natürlich nicht aus heiterem Himmel, sondern folgt einem globalen Trend im Nutzerverhalten, das sich immer mehr ins mobile Internet verlagert.
Aktuelle Studien belegen, dass die Nutzung mobiler Endgeräte zu Shoppingzwecken rasant voranschreitet. Im ersten Quartal 2015 belief sich der Mobil-Anteil von Transaktionen im E-Commerce weltweit im Durchschnitt auf 34 Prozent, bis Ende 2015 wird sogar ein Anteil von 40 Prozent erwartet. Betrachtet man Länder, die traditionell Vorreiter in Sachen E-Commerce sind, wie z. B. Japan, ist erkennbar, wo die Reise hingehen wird: Wenn die Entwicklung so anhält und Nutzerfreundlichkeit und Display der mobilen Geräte weiter verbessert werden, wird mobile zukünftig der wichtigste Absatzkanal für Internethändler werden. Japan und Südkorea knackten schließlich bereits in diesem Jahr erstmals die 50-Prozent-Marke. Dort wurde bereits im ersten Quartal 2015 jede zweite Transaktion über ein mobiles Gerät erzielt. Ebenfalls erkennbar am Markt in den USA: Smartphones legen im Vergleich zu den Tablets in der Gunst der Onlineshopper deutlich zu. So werden in den USA bereits die meisten Mobile-Einkäufe mit 53 Prozent von Smartphones getätigt, 47 Prozent der Einkäufe kommen von Tablets. In Japan liegt der Anteil bei Smartphones sogar bei 90 Prozent. Zum Vergleich: In Großbritannien (56 Prozent) und Deutschland (55 Prozent) liegen Tablets bei den mobilen Transaktionen knapp vorne.
Das Ziel: Mehr mobiler Traffic!
Leider kann man sich bei Google auf den erreichten Lorbeeren nicht ausruhen. Denn selbst wenn das Ranking der Produkte bei der Desktopsuche derzeit sehr gut ist, kann es sein, dass das Suchergebnis im mobilen Index sehr viel schlechter ausfällt. Da aber immer mehr Käufer zuerst mobil nach Produkten suchen, ist es wichtig, hier zeitnah eine Optimierung vorzunehmen wenn man nicht einen deutlichen Rückgang des eingehenden Traffics riskieren möchte.
Mit Hilfe der Google Webmaster Tools können einzelne Shopseiten getestet werden. Dort gibt es das „Mobile-Friendliness-Tool“, welches prüft, ob eine Seite als mobil-freundlich eingestuft wird oder nicht. Selbstverständlich sollte dieses Prozedere für jede einzelne Shopseite durchgeführt werden, um eine Übersicht über den kompletten Shop zu erhalten. Zwar führt die große Mehrheit der mobilen Suchmaschinen-Ergebnisse zu mobilen Websites, 80 Prozent der mobilen Nutzung erfolgen aber weiterhin über Apps. Apps sind also das zweite Standbein einer erfolgreichen mobilen Suchstrategie. Der E-Commerce über Apps ist dabei weiter am Wachsen: Die Nutzung von Shopping-Apps ist im Vergleich zum Vorjahr um 174 Prozent gestiegen – bei Android-Geräten sind es sogar 220 Prozent.
Damit die App aber von den Käufern überhaupt gefunden wird, ist eine mobile-Optimierung unerlässlich. Schließlich eignen sich Apps hervorragend für die Verbesserung von Kundentreue und -bindung und auch hinsichtlich höherer Conversion Rates kann die App im Vergleich zum mobilen Web punkten, da die Bezahlung hier einfacher ist und in den Apps oft eine Kreditkarte hinterlegt ist.
Wie Ihre Apps besser ranken:
1. Deep-Linking:
Ermöglichen Sie Suchmaschinen, Ihre App in den Index aufzunehmen, indem Sie einheitliche Deep-Links hinzufügen. Mit einem Deep-Link können User, die die mobile Suche nutzen, zu einer spezifischen, indexierten Inhaltsseite innerhalb Ihrer mobilen App weitergeleitet werden. Beachten Sie: User erhalten den nativen Deep-Link über die Google-Suche nur dann, wenn Sie auf einem Android-Endgerät surfen. Wenn ein User jedoch über die Suche zu Ihrer mobilen Website gelangt, können Sie ihn immer mittels Deep-Link von dort aus zur In-App-Suche weiterleiten.
Hierzu ein paar Orientierungshilfen:
- Verknüpfen Sie Deep-Links mit relevanten mobilen Webseiten und/oder Ihrer Sitemap für eine verbesserte Navigation.
- Sorgen Sie dafür, dass Deep-Links unterstützt werden (z. B. Intent-Filter in Ihrer App), um festzulegen, wie spezifischer Inhalt innerhalb der App erreicht werden soll. Dieser Google-Leitfaden zur Integration von Deep-Links hilft Ihnen dabei.
2. Website überprüfen:
Überprüfen Sie die offizielle Website Ihrer (Android-)App auf Google Play Console.
3. Fehlerkontrolle:
Führen Sie unter Google Webmaster Tools eine Fehlerkontrolle durch und beheben Sie Fehler sofort, um nicht in der Suche dafür abgestraft zu werden.
Entscheidungshilfe: App vs. mobiles Web
Die schlechte Nachricht vorweg: es gibt bei der Entscheidung ob App oder mobiles Web keinen Königsweg. Die gute Nachricht aber ist, man kann sich ja für beides entscheiden! Je nachdem welche Ziele ein Onlinehändler verfolgt, welche Produkte er verkauft und wer seine Kunden sind, kann die Entscheidung anders ausfallen. Hier einige Faktoren, die bei der Festlegung der Mobile-Strategie berücksichtigt werden sollten:
Demographische Faktoren: Schauen Sie sich Ihre Zielgruppe genau an, denn es macht in der Entscheidung für oder gegen eine App einen Unterschied, ob Sie junge Menschen ansprechen oder eher ältere. Während ein Mensch um die 20 Jahre eine eher spielerische Herangehensweise an Apps hat, sind schon die heute 35- bis 45-Jährigen weitaus kritischer was auf dem Smartphone installiert wird und was nicht. Passen Sie daher Ihre Mobil-Strategie genau an das Kundenverhalten an.
Größenfaktor: Es gibt zwar Ausnahmen, aber in der Regel lohnt sich die Erstellung einer mobilen App zusätzlich zu einer mobilen Website erst ab einer gewissen Umsatzgröße. Die Entwicklung einer App ist aufwendig und sollte stets in einer vernünftigen Relation zum erwarteten Nutzen stehen. Bedenken Sie also, ob das Mehr an Traffic und Kundenbindung, das eine App Ihnen liefern kann, die Initial- und Folgekosten kompensiert.
Stationäres Ladenlokal: Sie sind Multi-Channel-Händler und haben auch ein stationäres Ladenlokal? Bedenken Sie, dass laut Statistik rund 82 Prozent aller Käufer während sie im Geschäft sind, zur Unterstützung ihrer Kaufentscheidung Suchmaschinen nutzen, um Produktinformationen zu recherchieren. Angesichts der hohen Relevanz von Apps beim Onlineshopping sollten Multi-Channel-Händler also gute Gründe vorweisen können, warum sie KEINE App haben. Laut Statistik geben User, die mobile Apps vor Ort im Laden nutzen, mehr Geld aus als diejenigen, die das nicht tun.
Hohe Nachkaufrate: Für Onlinehändler mit Produkten, die häufig nachgekauft oder nachgefüllt werden, lohnt sich eine App. Da Bezahlvorgang und Automatisierungsprozesse in einer App einfacher sind, bietet eine App Vorteile und hat ein hohes Kundenbindungspotenzial. Eine App kann auch dazu genutzt werden, Preisnachlässe über Push-Mitteilungen anzubieten und Zusatzprodukte zu empfehlen.
Produktnähe: Händler, die Produkte verkaufen, zu denen Kunden häufig eine emotionale Bindung aufbauen, sollten nicht auf eine App verzichten. So kann eine App des Lieblingsdesigners Stylingtipps geben oder der favorisierte Baumarkt liefert per App Tipps zur Verwendung von Produkten. Auch hier wird Kundenbindung gefördert.
Entscheidungshilfe: App vs. mobiles Web
Die schlechte Nachricht vorweg: es gibt bei der Entscheidung ob App oder mobiles Web keinen Königsweg. Die gute Nachricht aber ist, man kann sich ja für beides entscheiden! Je nachdem welche Ziele ein Onlinehändler verfolgt, welche Produkte er verkauft und wer seine Kunden sind, kann die Entscheidung anders ausfallen. Hier einige Faktoren, die bei der Festlegung der Mobile-Strategie berücksichtigt werden sollten:
Demographische Faktoren: Schauen Sie sich Ihre Zielgruppe genau an, denn es macht in der Entscheidung für oder gegen eine App einen Unterschied, ob Sie junge Menschen ansprechen oder eher ältere. Während ein Mensch um die 20 Jahre eine eher spielerische Herangehensweise an Apps hat, sind schon die heute 35- bis 45-Jährigen weitaus kritischer was auf dem Smartphone installiert wird und was nicht. Passen Sie daher Ihre Mobil-Strategie genau an das Kundenverhalten an.
Größenfaktor: Es gibt zwar Ausnahmen, aber in der Regel lohnt sich die Erstellung einer mobilen App zusätzlich zu einer mobilen Website erst ab einer gewissen Umsatzgröße. Die Entwicklung einer App ist aufwendig und sollte stets in einer vernünftigen Relation zum erwarteten Nutzen stehen. Bedenken Sie also, ob das Mehr an Traffic und Kundenbindung, das eine App Ihnen liefern kann, die Initial- und Folgekosten kompensiert.
Stationäres Ladenlokal: Sie sind Multi-Channel-Händler und haben auch ein stationäres Ladenlokal? Bedenken Sie, dass laut Statistik rund 82 Prozent aller Käufer während sie im Geschäft sind, zur Unterstützung ihrer Kaufentscheidung Suchmaschinen nutzen, um Produktinformationen zu recherchieren. Angesichts der hohen Relevanz von Apps beim Onlineshopping sollten Multi-Channel-Händler also gute Gründe vorweisen können, warum sie KEINE App haben. Laut Statistik geben User, die mobile Apps vor Ort im Laden nutzen, mehr Geld aus als diejenigen, die das nicht tun.
Hohe Nachkaufrate: Für Onlinehändler mit Produkten, die häufig nachgekauft oder nachgefüllt werden, lohnt sich eine App. Da Bezahlvorgang und Automatisierungsprozesse in einer App einfacher sind, bietet eine App Vorteile und hat ein hohes Kundenbindungspotenzial. Eine App kann auch dazu genutzt werden, Preisnachlässe über Push-Mitteilungen anzubieten und Zusatzprodukte zu empfehlen.
Produktnähe: Händler, die Produkte verkaufen, zu denen Kunden häufig eine emotionale Bindung aufbauen, sollten nicht auf eine App verzichten. So kann eine App des Lieblingsdesigners Stylingtipps geben oder der favorisierte Baumarkt liefert per App Tipps zur Verwendung von Produkten. Auch hier wird Kundenbindung gefördert.
iOS oder Android ist heute nicht mehr die Frage
Die Frage, ob man Apps für Android und/oder iOS entwickeln sollte, lässt sich heute eindeutig beantworten: Man braucht beide. Jüngste Statistiken vom Juni 2015 belegen, dass die einstige Vorherrschaft von iOS inzwischen von Android abgelöst wurde, aber immer noch wird der Markt von den beiden Betriebssystemen gleichermaßen beherrscht. So beläuft sich Androids weltweiter Marktanteil auf 51 Prozent, der von iOS auf 40,8 Prozent.
Es gibt allerdings interessante Unterschiede:
- iOS- Apps liegen vorne, wenn es um Sichtbarkeit geht.
- iOS-Apps werden häufiger heruntergeladen, erhalten mehr Suchtraffic und sind in den USA stark nachgefragt. Wenn Sie Ihre App im iOS-Store anbieten, wird sie wahrscheinlich häufiger heruntergeladen und auf mehr Smartphones zu finden sein.
- iPhone-Nutzer fallen im Durchschnitt in eine höhere Einkommensklasse und geben im Internet mehr Geld aus.
- In den USA dominieren noch immer iPhones.
- Android Apps weisen eine größere In-App-Bindung auf.
- Android-User haben insgesamt weniger Apps auf ihren Smartphones. Deshalb verbringen Sie im Durchschnitt mehr Zeit mit den jeweiligen Apps als iOS-Nutzer.
- Android-Smartphones haben insgesamt einen größeren Marktanteil.
- Seit kurzem hat Google Play ein größeres App-Angebot als der iOS App-Store.
Nicht vergessen: SEO auch im App-Store!
Ein gutes Ranking innerhalb des App-Stores ist sowohl für die Sichtbarkeit im App-Store selbst, als auch in der allgemeinen Suche Voraussetzung (seitdem z. B. iTunes für jede einzelne App eine Webseite erstellt).
Hier wichtige Tipps für Händler, um das Ranking im App-Store zu verbessern:
1. Optimieren Sie Ihre Keywords:
- Recherchieren Sie frühzeitig, nach welchen Keywords Ihre Kunden suchen. Als Unterstützung finden Sie hier hilfreiche Tipps für Longtail- Keywords.
- Im Titel und in der Beschreibung der App sollten die relevanten Keywords genannt werden.
2. Preisen Sie Ihre App an:
- Nutzen Sie die verschiedenen Möglichkeiten, um Ihre App auf Bewertungswebsites zu bekommen.
- Bewerben Sie Ihre App gezielt auf Facebook oder über Display Ads.
- Nutzen Sie Rabattcodes, um Neukunden zum App-Download zu animieren.
3. Nutzen Sie Bewertungen und Kritik:
- Ermutigen Sie zufriedene Kunden, eine Bewertung zu Ihrer App abzugeben.
- Negative Kritik sollte immer ernst genommen werden und am besten mit einer App-Aktualisierung beantwortet werden. Und: Finger weg von gefälschten Kritiken, App-Stores sind gut darin, Fälschungen ausfindig zu machen.
4. Machen Sie A/B Tests für Ihr App-Icon:
- Seien Sie sich bewusst, dass das richtige App-Icon immens wichtig ist und ggf. darüber entscheidet, ob die App heruntergeladen wird oder nicht. Testen Sie Ihre verschiedenen Symbole in Fokusgruppen bevor Sie die App live schalten.
5. Beschreiben Sie Ihre App aussagekräftig:
- Stellen Sie sicher, dass Screenshots und Videos zur App eine sehr hohe Qualität aufweisen – das weckt Vertrauen!
- Achten Sie darauf, dass Screenshots exakt die vom App-Store vorgegebenen Größenanforderungen erfüllen, damit sie nicht verzerrt dargestellt werden.
- Nutzen Sie alle Darstellungsmöglichkeiten im App-Store bestmöglich. Das heißt: Laden Sie so viele Screenshots hoch wie erlaubt und schreiben Sie unter jeden einen ansprechenden, aussagekräftigen Text.
Fazit:
Für Onlinehändler ist es höchste Zeit, die eigene mobile Suchstrategie auf den neuesten Stand zu bringen, denn die Konkurrenz schläft nicht. Und wenn die App der Konkurrenz einmal auf dem Smartphone installiert ist, hat es jeder nachfolgende Händler sehr schwer, die Gunst des Kunden zu gewinnen. Das nächste Weihnachtsgeschäft wird auf jeden Fall zeigen, wer hier die Nase vorne haben wird und es ist davon auszugehen, dass eine durchdachte Mobile-Strategie eine gute Investition für die Zukunft ist.
Autor:

Michael Rausch ist Geschäftsführer und Senior Vice President Sales Europe der Connexity Europe GmbH und verfügt über langjährige Erfahrung im internationalen E-Commerce. Als Vertriebsexperte verantwortete Michael Rausch zuvor das Europa- und Nordamerika-Geschäft bei der Become Gruppe. Become wurde Anfang 2015 von Connexity übernommen.
www.connexity.com
contact(at)connexity.eu